Handwerkspaten
Handwerkspaten

Handwerkspaten: Service für Forchheim

Die Forchheimer Schulen bekommen vom Handwerk ab sofort einen neuen Service, die so genannten Handwerkspaten. Diese helfen mit, die Berufsorientierung und Berufsinformation, die ja fest in den Lehrplänen verankert sind in den Schulen gemeinsam mit Fachleuten aus der Praxis durchzuführen. Das erste Treffen mit den Vertretern fast aller Forchheimer Mittelschulen zur konkreten Umsetzung des Handwerkspatenkonzepts war am 16. Januar in der Kreishandwerkerschaft Forchheim.

Mit den Handwerkspaten wurde ein großer Wunsch der Schulen nach mehr Kontakt zur Wirtschaft und Nähe zur Berufspraxis erfüllt. Die Schulen hatten sich schon lange gewünscht, Ansprechpartner aus dem Handwerk zu bekommen, die mit in den Unterricht gehen, den Schülern Unterstützung bei der Berufsorientierung geben und ihnen beispielhaft und praxisnah bestimmte Gewerke und Handwerksberufe, und zwar insbesondere in den 7. und 8. Klassen vorstellen. Dafür hatten die Handwerkskammer und die oberfränkischen Kreishandwerkerschaften zunächst für alle haupt- und Mittelschulen flächendeckend für ganz Oberfranken Handwerksmeister, Ausbilder oder Betriebsinhaber gefunden, die sich in ihrer Innung als Lehrlingswart oder im Gesellenprüfungsausschuss engagieren und damit bereits Erfahrung im Umgang mit Jugendlichen haben. Mittlerweile ist es gelungen, jeder Haupt- und Mittelschule beziehungsweise jedem Mittelschulverbund einen so genannten Handwerkspaten zur Seite zu stellen.

Bei der Auftaktveranstaltung trafen sich die Handwerkspaten erstmals mit den Schulleitungen, den Schule-Wirtschaft-Koordinatoren, interessierte Lehrkräften und dem Schule-Wirtschafts-Experten Ronald Bayer. Neun Firmeninhaber/innen aus dem Raum Forchheim haben sich bisher zu einer Patenschaft mit mindestens einer Volks- bzw. Mittelschule bereit erklärt und erhielten an diesem Abend ihre Ernennungsurkunde als Handwerkspate. Als Hausherr und Handwerkspate für die Adalbert-Stifter-Mittelschule bekräftigte Kreishandwerksmeister Werner Oppel noch einmal seinen Wunsch zu einer intensiven und offenen Zusammenarbeit mit den Schulen um auf diese Weise mehr junge Menschen für das Handwerk in Oberfranken zu begeistern. Erwin Held, Obermeister der Maler- und Lackiererinnung und Pate für die Ritter-von-Tretteur-Mittelschule berichtete von seinen Erfahrungen an einer Berufsinformationsveranstaltung am Vorabend. Durch das rege Interesse und die zahlreichen Anfragen vieler Schüler und Eltern sei er in der Meinung bestärkt worden, wie wichtig es sei, dass das Handwerk bei solchen Veranstaltungen persönlich präsent sei und so ein positiveres Bild zu den Berufen zu vermittelt. Seitens der Handwerkskammer stellten Ausbildungsberaterin Christina Spickenreuther und Ausbildungsmatcherin Carmen Weiss vom Team Nachwuchswerbung sicher, dass alle Paten bedarfsgerecht bei Ihren Aktivitäten unterstützt werden. Auch zukünftig können sich Paten und Schulen weiterhin an das Nachwuchsteam wenden.

Besonders positiv bewertet können die Ergebnisse der Veranstaltung: Neben einem persönlichen Kennenlernen und Austauschen wurden bereits an diesem Abend viele konkrete gemeinsame Aktionen und Projekte zwischen Lehrkräften und Handwerkspaten für dieses Schuljahr miteinander besprochen und verabredet. Weitere regionale Auftaktveranstaltungen sind oberfrankenweit bis Juli in diesem Jahr geplant. Termine sind schon bekannt für den Raum Lichtenfels am 28.02.2013, Ende März folgt eine Veranstaltung für die Mittelschulen im Raum Coburg.

Das Konzept der Handwerkspaten wird weiter ausgebaut, je Schule sollen mehrere Handwerkspaten aus verschiedenen Handwerksbereichen zur Verfügung stehen. Ziel ist ein flächendeckendes Netzwerk aus Patenschaften für alle Schularten in Oberfranken. Ab Herbst 2013 werden auch die Realschulen angesprochen, danach alle Gymnasien, Wirtschafts-, und auch Förderschulen.

Interessierte Unternehmen aus dem Handwerk können sich gern bei Frau Christina Spickenreuther von der Handwerkskammer wenden, Tel., 0951 – 91506-40, mail: heiko.betz@hwk-oberfranken.de

Zum Hintergrund: Mit der Einführung des Fachs AWT- Arbeit- Wirtschaft- Technik, einem Stundenpool, in dem neben den Themenbereichen Wirtschaft, Technik und Soziales auch der Bereich Berufsorientierung enthalten ist, ist gerade in den Mittelschulen das Thema Berufsvorbereitung und Berufsinformation wesentlich gestärkt worden. Früher gab es dieses Fach erst ab der 8. Klasse, inzwischen haben die Schülerinnen und Schüler schon in der 5. und 6. Klasse jeweils eine Unterrichtsstunde pro Woche, und von der 7. bis zur 10. Klasse jeweils 2 Unterrichtsstunden pro Woche, die manchmal auch zu einem richtigen Praxistag zusammen gelegt werden können. Zusätzlich sind in der 8. Klasse auch 2 bis 3 Wochen für Praktika vorgesehen.