KDH_3D-Scan und -Druck
HWK für Oberfranken/S. Dörfler

Schulung des Kompetenzzentrums Digitales Handwerk (KDH) zeigte Anwendungsmöglichkeiten von 3D-Scan und 3D-Druck auf Von der Punktewolke zum 3D-Modell

Bayreuth/Oberfranken. Es war ein erster Einstieg in neue digitale Welten. Bei der Schulung des KDH Schaufensters Fertigung und Automatisierungstechnologien an der HWK für Oberfranken bekamen die Teilnehmer einen Einblick darüber, was mit der Verwendung von 3D-Scan und 3D-Druck heute möglich ist. Dabei zeigten der stellvertretende KDH-Projektleiter Oliver Eismann und Ausbildungsmeister Wieland Schwabe die Möglichkeiten der sogenannten additiven Fertigung, von der digitalen Datenerfassung bis zum fertigen Produkt auf. Im Mittelpunkt standen dabei die praktischen Anwendungsmöglichkeiten für verschiedene Gewerke.

Nach den Einschränkungen durch Corona war es die erste Präsenzschulung, die das KDH im Juli durchführte. Dies hatte den Vorteil, dass die Seminarteilnehmer die produzierten Ergebnisse auch live begutachten und erste Erfahrungen sammeln konnten, wie aus einer durch Scannen erzeugten Punktewolke ein druckfertiger Datensatz entsteht, der im 3D-Drucker dann zum Produkt wird. Vorgestellt wurde der komplette Workflow: vom Scan des Objekts, über das Weiterbearbeiten mit der entsprechenden Software, bis hin zum Ausdruck des fertigen Produkts.

Welche Ausstattung für welches Ergebnis?

Laut Oliver Eismann nutzen bereits nicht wenige Unternehmen die Möglichkeiten des 3D-Drucks. Die Methoden der additiven Fertigung entwickeln sich stetig weiter, auch in die Breite. „Ein deutliches Zeichen dafür ist, dass mittlerweile sogar Discounter 3D-Drucker für den privaten Gebrauch anbieten“, so Eismann. Freilich seien diese Geräte nicht für den professionellen Einsatz geeignet. Ein Handwerksbetrieb müsse sich vor der Investition in diesem Bereich deshalb erst einmal folgende Fragen beantworten: Was möchte ich drucken? Welches Material möchte ich verwenden? Welche Qualitätsvorstellungen habe ich? Und: Welche Kosten möchte ich dafür aufwenden? „Auch wenn die Preise für die benötigen Scanner, die zugehörige Software und die passenden 3D-Scanner weiter sinken, ist es für die Handwerksbetriebe nur selten nötig, sich Gerätschaften für die industrielle Großproduktion anzuschaffen, die dann schon in die Hundertausende gehen können.“

Und so präsentierten die beiden Referenten die unterschiedlichen Scan-Technologien – vom einfachen Handscanner bis zur Drohne – ebenso wie die Softwarealternativen und die dazu passenden Drucker. Ein besonderes Augenmerk sollte dabei auch auf die Rechnerleistung, vor allem den Arbeitsspeicher, gelegt werden. „Ein privater Laptop, den man auch für Büroarbeiten nutzt, ist für die Bearbeitung der entstehenden Datenmengen sicherlich nicht geeignet“, bekräftigt Oliver Eismann.

Fast alles ist reproduzierbar

Überraschend für alle war die Vielfalt der 3D-Technologie. Erstellt werden könne man heute fast alles, von der kleinen Miniatur, über Ersatz- und Zubehörteile bis hin zum ganzen Modellhaus. Und auch die verwendeten Materialien sind mannigfaltig. Sie reichen von verschiedenen Kunststoffen über Metalle bis hin zu Schokolade. Doch bei dieser Vielschichtigkeit an Lösungen dürfe auch der rechtliche Aspekt nicht außer Acht gelassen werden. „Fast alles kann man, aber nicht alles darf man reproduzieren“, hob Oliver Eismann hervor. Denn auch dreidimensionale Formen können geschützt sein. Es lohne sich ein Blick in das Urheberrecht, das Patentrecht und die Produkthaftung, bevor man mit der 3D-Produktion beginne.

Wer von den Teilnehmern nach der Schulung beabsichtigt, in die 3D-Technologie zu investieren, für den hatten die Referenten am Ende noch eine gute Nachricht. Der Einstieg in die digitalen Welten könne bis zum Ende des Jahres noch mit dem sogenannten „Digitalbonus.Bayern“ gefördert werden. Detaillierte Informationen hierzu gibt’s unter www.digitalbonus.bayern.de oder bei den Betriebsberatern der Handwerkskammer für Oberfranken.

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Bayreuth/Oberfranken, 06. Juli 2020



Ansprechpartner/innen

für das Schaufenster Bayreuth des KDH:

Oliver Eismann

Leiter Bildungszentrum Bamberg und Coburg

Tel. 09561 517-29

Fax 09561 517-60

oliver.eismann--at--hwk-oberfranken.de



für die Medien:

Michaela Heimpel

Abteilungsleiterin

Tel. 0921 910-166

Fax 0921 910-45166

michaela.heimpel--at--hwk-oberfranken.de



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Das Kompetenzzentrum Digitales Handwerk (KDH) unterstützt den handwerklichen Mittelstand bei der Erschließung technischer und wirtschaftlicher Potenziale, die sich aus der digitalen Transformation für das Handwerk ergeben. Zum Abbau von Informationsdefiziten stellt das KDH den Entscheidungsträgern und Fachexperten des Handwerks praxisnahe Informations-, Qualifikations- und Unterstützungsangebote zur Verfügung, die in vier sogenannten Schaufenstern entwickelt und illustriert werden.

Das Kompetenzzentrum Digitales Handwerk ist Teil der Förderinitiative „Mittelstand 4.0 – Digitale Produktions- und Arbeitsprozesse“, die im Rahmen des Förderschwerpunkts „Mittelstand-Digital – Strategien zur digitalen Transformation der Unternehmensprozesse“ vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert wird. Weitere Informationen finden Sie unter www.mittelstand-digital.de.



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