HWK f. Oberfranken_Tag des Handwerks4
Stefan Dörfler

Tag des Handwerks an bayerischen SchulenAktionstag Digitalisierung an der HWK

Bayreuth. Wie bekomme ich den Roboterarm zu dem dritten Wegpunkt? Wie realistisch ist das Schweißen mit dem Simulator? Wieso muss man noch das Lackieren von Autos lernen, wenn Fahrzeuge doch schon im Werk von Industrierobotern lackiert werden? – Fragen, wie sie beim Aktionstag Digitalisierung der Handwerkskammer von Oberfranken vielfach gestellt wurden. Die Handwerkskammer hatte dazu über 200 Schülerinnen und Schüler von zwei Bayreuther Gymnasien in ihr Bildungszentrum Bayreuth eingeladen, die sich im Rahmen des „Tags des Handwerks an bayerischen Schulen“ über digitale Anwendungen im Handwerk informierten.  

 

„So digital ist das Handwerk“ betitelte die Handwerkskammer das Angebot, das das Wirtschaftswissenschaftliche Gymnasium (WWG) Bayreuth und das Graf-Münster-Gymnasium (GMG) Bayreuth für die Berufsorientierung ihrer 9. Klassen nutzten. Die Jugendlichen absolvierten dabei in kleinen Gruppen einen dreieinhalb Stunden dauernden Rundgang mit sieben Stationen. Bei einem Vortrag lernten sie das Handwerk und die Möglichkeiten der Aus- und Weiterbildung kennen, in den Werkstätten und im Showroom des Schaufenster Bayreuth des Mittelstand Digital-Zentrum Handwerk beschäftigten sie sich mit handwerklichen Anwendungsmöglichkeiten von Drohnen, virtuellem Lackieren, 3D-Metalldruck und CNC-Programmierung im Feinwerkmechanikerhandwerk, der Robotik und dem virtuellen Schweißen und der 3D-Planung im Schreinerhandwerk. „Uns war bei der Planung wichtig“, so HWK-Geschäftsführer Dr. Bernd Sauer, „dass die Schülerinnen und Schüler selbst tätig werden und einige Anwendungen auch ausprobieren können“.

 

Viele der Jugendlichen waren überrascht, wie viele digitale Werkzeuge und Technologien im Handwerk bereits zum Einsatz kommen. Und wie viel Know-how scheinbar einfache Tätigkeiten wie etwa das Fahrzeuglackieren erfordert. „Damit haben wir eines unserer wichtigsten Ziele erreicht“, konstatierte der Hauptgeschäftsführer der HWK, Reinhard Bauer. „Wir wollten den Schülerinnen und Schülern vermitteln, dass das Handwerk natürlich viele alte Traditionen hat, aber dennoch modern und zukunftsorientiert arbeitet.“ Dies sei besonders wichtig, da vielfach im Umfeld der Jugendlichen überholte Klischees transportiert würden. „Wir brauchen aber eine wertfreie und vor allem ergebnisoffene Berufsorientierung. Die Schülerinnen und Schüler sollten rein nach Interessen und Fähigkeiten entscheiden.“

 

Auch Präsident Matthias Graßmann, der sich gemeinsam mit Reinhard Bauer ein Bild des Aktionstages machte, freute sich über die gute Resonanz und das positive Feedback auf das HWK-Angebot zum „Tag des Handwerks an bayerischen Schulen“. „Man hat gesehen, dass sie sich aktiv mit dem Handwerk auseinandersetzen und beschäftigen und sich ein eigenes Bild machen.“ Das Handwerk sei eben nicht nur traditionell das Rückgrat der deutschen Wirtschaft, sondern auch deren grüner Zweig. „Umweltschutz, Energiewende, Elektromobilität – das alles geht nur mit uns. Und dafür brauchen wir gut qualifizierte Fachkräfte und Auszubildende.“ Gerade Abiturientinnen und Abiturienten und Schulabgänger mit Fachabitur biete das Handwerk enorme Möglichkeiten und interessante Berufsbilder. „Diese müssen sie aber erst einmal kennen!“ Daher freue sich das Handwerk über die Möglichkeiten, die der „Tag des Handwerks an bayerischen Schulen“ biete und fordere dessen Verstetigung.

 

Hintergrund:

Seit dem Schuljahr 2022/23 müssen alle allgemeinbildenden Schulen in Bayern für die Jahrgänge, bei denen Berufsorientierung im Lehrplan verankert ist, verpflichtend ein Angebot zum „Tag des Handwerks an bayerischen Schulen“ organisieren.
Die Handwerkskammern für Oberfranken, die oberfränkischen Kreishandwerkerschaften und Innungen und viele Betriebe unterstützten die Schulen dabei mit entsprechenden Angeboten. Als zentrale Austauschplattform hat die HWK für Oberfranken dazu ein bayernweit eingesetztes Portal entwickelt, das unter tagdeshandwerksoberfranken.de erreichbar ist.  

  

Bayreuth/Oberfranken, 8. Mai 2023



 

Ansprechpartnerin

Michaela Heimpel

Abteilungsleiterin

Tel. 0921 910-166

Fax 0921 910-45166

michaela.heimpel--at--hwk-oberfranken.de



 

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Die Schüler und Schülerinnen übten den Umgang mit dem Roboter und lernte dabei, wie dieser im Handwerk sinnvoll eingesetzt werden kann.
Stefan Dörfler
Die Schüler und Schülerinnen übten den Umgang mit dem Roboter und lernte dabei, wie dieser im Handwerk sinnvoll eingesetzt werden kann.

Beim Virtuellen Schweißen kann der Übungserfolg am Monitor nachvollzogen werden. So können die Grundlagen des Schweißens kosteneffizient erlernt werden.
Stefan Dörfler
Beim Virtuellen Schweißen kann der Übungserfolg am Monitor nachvollzogen werden. So können die Grundlagen des Schweißens kosteneffizient erlernt werden.

Fachbereichsleiter Sebastian Wich erklärt die CNC-Programmierung und die Datenaufbereitung für den 3D-Metalldruck im Feinwerkmechanikerhandwerk
Stefan Dörfler
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Voller Körpereinsatz beim simulierten Lackieren einer Autotür, angeleitet von Malermeister Christian Stelzer.
Stefan Dörfler
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