Freuen sich über einen gelungenen Generationswechsel bei der KA Metallbau GmbH: Wolfgang Heim und Markus Hehl (von rechts).
Giulia Larigaldie
Freuen sich über einen gelungenen Generationswechsel bei der KA Metallbau GmbH: Wolfgang Heim und Markus Hehl (von rechts).

Markus Hehl hat die KA Metallbau GmbH in Bamberg übernommen - Seine ErfolgsfaktorenBetriebsübernahme par excellence

„Ein gutes und offenes Vertrauensverhältnis zwischen Übergeber und Übernehmer ist für mich der Schlüssel zum Erfolg, wenn ein Generationenwechsel in einem Handwerksunternehmen ohne große Reibungsverluste gelingen soll“. So bringt es Markus Hehl, der vor kurzem die Firma KA Metallbau GmbH in Bamberg gekauft hat, auf den Punkt. Für ihn gibt es mehrere Komponenten, die es beim Traum vom eigenen Unternehmen zu berücksichtigen gilt. Umfangreiche Recherchen und eine ausführliche Beratung der Handwerkskammer für Oberfranken hält er ebenso für unabdingbar, wenn das „Abenteuer Betriebsübernahme“ gelingen soll.

Markus Hehl hat früh zwei große Lebensträume: Erstens, international für ein Unternehmen tätig zu sein. Und zweitens, einmal einen Betrieb zu leiten, in dem er sein eigener Herr sein kann. Beide Wünsche an einem Standort bzw. Arbeitsplatz erfüllen zu können, ist fast unmöglich. Das ist dem 46-jährigen Bauingenieur sehr schnell klar. Und so hakt er seine Ziele eben nacheinander ab. Zunächst baut er Großanlagen für einen deutschen Konzern und ist dabei in vielen Ländern rund um den Globus unterwegs. Nun hat er sich auch seinen zweiten Wunsch erfüllt. Er ist seit kurzem Inhaber der KA Metallbau GmbH in Bamberg, die er von Wolfgang Heim im Rahmen einer Altersübernahme erworben hat.

Doch der Weg nach Bamberg war nicht einfach für Markus Hehl. Und dies, obwohl er bei der Suche nach einem zur Übernahme geeigneten Betrieb weder regional zu eng eingeschränkt noch auf eine bestimmte Betriebsart fixiert war. Er suchte im gesamten süddeutschen Raum nach einem Unternehmen, das in der Baubranche tätig ist. Dennoch brachten seine Recherchen auf verschiedenen Plattformen nur wenige Treffer zutage. Die Suche dauerte fast drei Jahre.

Denn, auch wenn es Angebote gab – „Viele Firmen taugen einfach nicht zur Übernahme. Nicht etwa weil sie schlecht geführt sind oder keine Perspektive haben“, so Hehl. „Bei vielen familiengeführten Unternehmen ist einfach die emotionale Bindung des bisherigen Eigentümers zu stark. „Das führt entweder zu überhöhten Kaufpreisforderungen oder zu großen Hemmnissen in der Zukunftsausrichtung“, fasst der Bau-Ingenieur seine Erfahrungen zusammen. „Denn am besten sollte alles so weiter laufen wie bisher, ohne jegliche Veränderung und Anpassung“. Deshalb hat der jetzt glückliche Betriebsinhaber Markus Hehl für sich drei Punkte für eine erfolgreiche Betriebsübernahme ausgemacht:

  • Zunächst das passende Unternehmen zu finden.
  • Der bisheriger Besitzer muss verkaufen wollen (zu einem marktgerechten Preis).
  • Für den Unternehmer muss es finanzierbar sein. 

Bei der KA Metallbau GmbH und seinem früheren Inhaber Wolfgang Heim waren diese drei Vorgaben erfüllt und so ging der gesamte Übernahmeprozess innerhalb von nur fünf Monaten relativ zügig über die Bühne. Das lag in erster Linie daran, dass die beiden Vertragspartner von Anfang an auf einer Wellenlänge verhandeln konnten. „Es bildete sich schnell ein Vertrauensverhältnis, das man für eine Übernahme einfach braucht, getragen vom gemeinsamen Interesse, das Baby am Laufen zu halten“, resümiert Hehl. Der Unternehmensname sollte erhalten bleiben und alle Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz behalten, so die Vorgaben von Wolfgang Heim. Diese Wünsche konnte Markus Hehl erfüllen.

Ratgeber unerlässlich

Das Handwerk kennt Markus Hehl schon von Kindesbeinen an. Sein Vater hatte eine Schreinerei und bevor er das Studium zum Bauingenieur begann, absolvierte er eine Zimmererlehre. In seiner Tätigkeit für einen Großkonzern hat er die Baubranche mit all seinen Facetten kennengelernt und ist mit seinem Erfahrungsschatz breit aufgestellt. „Dennoch“, so Hehl, „sollte sich jeder, der einen Betrieb übernehmen möchte, vorab intensiv mit der Thematik vertraut machen – in Theorie und Praxis“. Neben Gesprächen mit Banken nutzte er auch das Beratungsangebot der Handwerkskammer. „In den Beratungsgesprächen erhielt ich sehr gute und wertvolle Hilfestellungen im Prozess der Übernahme, insbesondere mit Hinblick auf die Tatsache, dass ich als Bauingenieur ja über keinen klassischen Meistertitel des Handwerks verfüge“. In der Betriebswirtschaftlichen Beratung ging es aber auch um Themen wie Vertragsgestaltung beim Unternehmenskauf und Grundstückspacht oder den Digitalbonus. Hier konnten die Experten der Handwerkskammer konkret weiterhelfen. „Dieses informelle Netzwerk ist mir auch heute noch sehr wichtig, wenn es um Entscheidungen im Unternehmen geht“.

Step by Step in die Zukunft

Jetzt ist das Ziel von Markus Hehl, Lebenstraum Nummer Zwei zu leben – sein eigenes Unternehmen zu leiten, dieses konsequent weiterzuentwickeln und Spaß dabei zu haben. Deshalb geht er auch sehr sensibel mit den nötigen Veränderungen um und gestaltet den Wandel Schritt für Schritt zusammen mit seinen Mitarbeitern. Dies gilt auch für die nach seiner Meinung schwierigste Veränderung: „Ich möchte nicht nur die Mitarbeiter-Bindung stärken, sondern auch klare Verantwortlichkeiten für jeden Mitarbeiter festlegen. So muss sich der Chef nicht um jede Kleinigkeit selbst kümmern“.

Die Erfolgsfaktoren

Markus Hehl möchte die Erfolgsgeschichte der KA Metallbau GmbH noch lange fortschreiben. Für all diejenigen, die sich ebenfalls mit der Übernahme eines bestehenden Betriebes beschäftigen, hat er noch ein paar wertvolle Tipps parat: „Gerade zu Beginn ist es wichtig, sich ausführlich beraten zu lassen, um evtl. Fallstricke von vornherein zu umgehen. Die Berater der Handwerkskammer haben mir hier sehr kompetent weitergeholfen“. Zudem seien aber auch ein erfahrener Steuerberater und ein Anwalt mit dem Fachgebiet Unternehmensverkäufe in diesem Prozess nötig. „Kommt dann noch eine Bank dazu, die konstruktiv berät, dann kann eine geordnete Unternehmensnachfolge so positiv wie in meinem Beispiel laufen“ fast Hehl zusammen.

Die KA Metallbau GmbH

Der Betrieb wurde 1997 von Wolfgang Heim gegründet und 2018 von Markus Hehl übernommen. Momentan arbeiten für Markus Hehl 33 Mitarbeiter/innen, darunter drei Meister, sechs qualifizierte Schweißer und ein Azubi. Für ihre Kunden aus dem Privatbereich, der Industrie, der Baubranche und für öffentliche Auftraggeber bietet die KA Metallbau GmbH unter anderem Geländer, Zaunanlagen und Balkonen Türen, Überdachungen und Carports bis hin zu Wintergärten, Glaskuppeln, Dachgerüsten und Metallstrukturen an. Weitere Infos unter www.kametallbau.de .

Individuelle Anfertigungen nach Kundenwunsch sind die Stärken der KA Metallbau GmbH aus Bamberg.
HWK für Oberfranken
Individuelle Anfertigungen nach Kundenwunsch sind die Stärken der KA Metallbau GmbH aus Bamberg.