Sechs Handwerksbetriebe aus Oberfranken sind Preisträger des Zukunftspreises 2023 der Handwerkskammer für Oberfranken, zudem vergab die Jury einen Anerkennungspreis.
HWK für Oberfranken/Wunderatsch
Sechs Handwerksbetriebe aus Oberfranken sind Preisträger des Zukunftspreises 2023 der Handwerkskammer für Oberfranken, zudem vergab die Jury einen Anerkennungspreis.

Zukunftspreis 2023 der HWK für OberfrankenMutmacher, Vorreiter, Innovationstreiber

Rödental/Oberfranken. Zeigen, was das Handwerk kann, zeigen, dass dem Handwerk nach oben keine Grenzen gesetzt sind: Die Handwerkskammer für Oberfranken zeichnete bei einer Feierstunde in der Alten Orangerie von Schloss Rosenau bei Rödental sieben Handwerksunternehmen aus Oberfranken mit dem Zukunftspreis 2023 aus. Damit würdigt sie die herausragenden Leistungen der Handwerkerinnen und Handwerker, die mit ihren Entwicklungen, Ideen und Umsetzungen in ihre Branchen Außergewöhnliches geleistet haben. „Diese Betriebe sind Mutmacher, sie sind Vordenker und sie zeigen, wie innovativ das Handwerk ist“, betonte der Präsident der HWK, Matthias Graßmann. „Die Auszeichnung mit unserem Zukunftspreis hilft dabei, die Leistungen der Betriebe besser sichtbar zu machen.“

Die Erfolgsgeschichte des Zukunftspreises startete vor 20 Jahren: Damals konzentriertere sich die Handwerkskammer gemeinsam mit Partnern darauf, mit einem „Designpreis des oberfränkischen Handwerks“ gute Gestaltung, Architektur und Marketing im Handwerk zu würdigen. Ab 2011 schließlich wurde der Preis um die Kategorien Innovation und Neue Technologien erweitert und entsprechend in „Design- und Erfinderpreis“ umbenannt. „Genauso wie die Entwicklungen voranschreiten, entwickeln wir aber auch unsere Würdigung weiter und vergeben heute daher in sechs Kategorien den Zukunftspreis“, erläuterte der HWK-Präsident in seiner Begrüßung. „Gleich bleibt aber immer der Kern: Unsere Preisträger haben herausragende Leistungen gezeigt, die über den Branchendurchschnitt hinausgehen.“

 Damit die Auswahl der Preisträger auf festen Füßen steht und unabhängig vorgenommen wird, bewertet beim Zukunftspreis eine hochkarätige, rein extern besetzte Jury alle Bewerbungen und Nominierungen. Gleichzeitig wird die Wertigkeit des Preises durch ein Preisgeld von 1.500 Euro je Preisträger untermauert, welches dank der Unterstützung durch die oberfränkischen Volks- und Raiffeisenbanken leistbar ist. Entsprechend attraktiv ist der Preis. „Für den Zukunftspreis 2023 sind insgesamt 49 Bewerbungen bei uns eingegangen“, so HWK-Hauptgeschäftsführer Reinhard Bauer. „Dies sind 20 Prozent mehr als im Vorjahr, darauf sind wir stolz.“

Joachim Hausner, Vorstandsvorsitzender der VR Bank Bamberg-Forchheim eG und Bezirkspräsident des Genossenschaftsverbands Bayern e.V. für Oberfranken stellte in seinem Grußwort die Vorbildfunktion der Preisträger heraus. „Sie sind alle Handwerksunternehmen, die nicht jammern sondern sich gezielt und systematisch mit zukunftsweisenden Projekten an immer wieder neue Herausforderungen anpassen“, so Hausner. Spontan vergab er auch dem siebten Preisträger, der SBC Franken aus Heinersreuth Landkreis Bayreuth, für ihre Vorreiterrolle bei der Verknüpfung von Solarenergie, Energiespeicher und Wärmepumpe das Preisgeld in Höhe von 1500 Euro.

Das sind die Preisträger

Aus den 49 Bewerbungen hat die Jury sechs Preisträger des Zukunftspreises ausgewählt und zusätzlich einen Anerkennungspreis ausgesprochen:

  •  In der Kategorie „Einfach Handwerk, aber genial“ hat das Unternehmen „edictum - UNIKAT MOBILIAR“ aus Schirnding mit Möbelfertigung aus Dielen der schönsten Theater- und Opernhäuser Europas überzeugt. Juror Prof. Frank Döpper fasste es in seiner Laudatio so zusammen: „Aus Brettern, die die Welt bedeuten, werden nun Möbel, die eine oder besser gesagt viele Geschichten erzählen könnten.“
  • In der Kategorie „Kreatives, wunderschönes Handwerk“ sicherte sich die Tröppner Manufaktur – Ornamentspenglerei (Lisberg) den Zukunftspreis mit ihrem gekonnten Einsatz des historischen Klempnerhandwerks in der Ornamentspenglerei. Juror Karl-Ludwig Holl schwärmte in der Laudatio auf das Unternehmen, „die Referenzliste der Projekte unseres Preisträgers liest sich akkurat so, wie ein guter Kunstreiseführer „Die historischen Highlights von Bamberg, ganz Oberfranken und noch weit darüber hinaus“.
  • In der Kategorie „Handwerk goes digital“ setzte die Adlerhaus GmbH aus Nordhalben ihre Unternehmensgrundsätze in ein schlüssiges Gesamtkonzept „Digitales Arbeiten“ um. Juror Prof. Dr.-Ing. Tobias Plessing lobte in der Laudatio, dass die Adlerhaus GmbH ihre selbst gesetzten Grundsätze mittels moderner Methoden vorbildlich umsetzt – und damit auch in der Praxis anwendet.
  • In der Kategorie „Nachwuchsförderung der Zukunft“ schaffte das Autohaus Vetter GmbH & Co.KG (Pressig) mit ihrem Ansatz „Wissen, Spaß und Kollegialität, bei uns zählst Du!“ den Sprung aufs Siegertreppchen. Juror Prof. Dr. Josef Löffl schreibt dem Autohaus in seiner Laudatio zu, mit dem eingereichten und vor Ort gelebten Konzept ein hohes Maß an authentischer Empathie zu. „Dieses ist zweifelsohne ein entscheidender Schlüssel bei der Gewinnung und Förderung von jungen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.“
  • In der Kategorie „Energiewende hoch Handwerk“ fiel das Votum der Jury auf die Richter R&W Steuerungstechnik GmbH aus Ahorntal, die ihren „Intelligenten Energieknoten“ einreichte. Juror Prof. Dr.-Ing. Tobias Plessing drückte in seiner Laudation seine Begeisterung für die gelungene Kooperation aus Handwerk und Wissenschaft aus, durch die Innovationen gemeinsam in die Tat und die Energiewende vor Ort umgesetzt wird.
    Gleichzeitig sprach die Jury der Sonnenbatterie Center Franken GmbH aus Heinersreuth für das Konzept „Energiewende aus einer Hand – Saubere Stromerzeugung und Heizung“ einen Anerkennungspreis aus. Jurorin und Laudatorin Tamara Härty bezeichnete es als erfrischend, dass – gerade im Umfeld des schnellen Photovoltaik-Marktes, der überschwänglichen Versprechen, des schlechten Gewissens und so mancher unseriöser Anbieter –, Sonnenbatterie Franken das macht, was es verspricht. CO2-arme Strom- und Wärmeleistungen aus einer Hand, die exakt auf die Anforderung Kunden abgestimmt ist!
  • In der Kategorie „Mut in der Krise“ begeisterte die Fleischhauerei Vider in Schwarzenbach a. d. Saale mit der Neugründung ihres Betriebs mitten in der Corona-Krise. Jurorin Tamara Härty betonte in der Laudatio: „Der Wurstrebel (so hatte die Süddeutsche Zeitung Stefan Vider bezeichnet), der mit den Einschränkungen der Industrie nicht mehr umgehen möchte, sondern das Handwerk Metzger mit Leidenschaft lebt, bereichert mit seiner Geschäftsidee die oberfränkische Region ungemein und strahlt unserer Ansicht nach als übergreifendes Vorbild des stolzen Handwerks, welches durchaus in der Lage ist, ursprüngliche Tradition zukunftsfähig und wirtschaftlich zu umzusetzen!“

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Die Mitglieder der Jury

Kein Preis ohne Jury. So vielfältig wie die eingereichten Projekte und Themen waren, so multidisziplinär war auch die externe Expertenrunde besetzt, die alle Bewerbungen begutachtet und schließlich sechs Preisträger gekürt hat.

  • Prof. Dr.-Ing. Frank Döpper (Fakultät für Ingenieurwissenschaften / Lehrstuhl für Umweltgerechte Produktionstechnik, Universität Bayreuth)
  • Dipl.-Ing. Architectur Tamara Härty, Chefdesignerin und head of product and marketing bei Himolla Polstermöbel, Taufkirchen
  • Karl-Ludwig Holl, Dipl.-Designer, dekonform/ büro für gestaltung, Bamberg
  • Prof. Dr. Josef Löffl, Professor für regionale Innovationsnetzwerke und Zukunftsdialog an der Hochschule Coburg / Studiengangsleiter des Masterstudiengangs ZukunftsDesign
  • Prof. Dr.-Ing. Tobias Plessing, Fakultät für Ingenieurwissenschaften der Hochschule Hof / Institutsleiter des Instituts für Wasserstoff- und Energietechnik (iwe)
  • Dietmar Rieß, Präsident Marketing-Club Oberfranken e.V., Bayreuth

Rödental/Oberfranken, 14. Juni 2023



 

Ansprechpartnerin

Michaela Heimpel

Abteilungsleiterin

Tel. 0921 910-166

Fax 0921 910-45166

michaela.heimpel--at--hwk-oberfranken.de

 

Weitere Informationen

Der Zukunftspreis der Handwerkskammer für Oberfranken wurde 2018 erstmals ausgelobt. Eingereicht werden konnten Projekte und Initiativen, die deutlich über dem Branchendurchschnitt liegen und den Anspruch erfüllen, zukunftsweisend zu sein.

Zukunftspreis_2018_Titel
HWK für Oberfranken