Fotografenmeisterin Uli Präcklein baut sich in der Krise ein weiteres Standbein auf - Bewusstseinsentwicklung onlineVeränderung aktiv angehen statt zu verharren

Mit ihren Aufnahmen und Bildkonzepten bringt Fotografenmeisterin Uli Präcklein schon immer das Besondere und Einzigartige des Menschen oder des Projektes ans Licht. Diesen Ansatz hat die Inhaberin des Fotostudios „uligraphics“ aus Lautertal jetzt in der Krise erweitert und sich ein weiteres Standbein aufgebaut, um ihrem Unternehmen und vor allem ihrem Team eine Perspektive zu geben. Entstanden ist daraus mit dem „uliversum“ ein Beratungsangebot mit neuem Ansatz, in dem sie den Teilnehmern hilft, ihre Potenziale kennenzulernen.

Von uligraphics zum uliversum? Von Fotostudio zu Bewusstseinstraining? Von Blende und Verschlusszeit zum persönlichen Reading (Analyse) und Deep Dive (Vertiefung)? Nein, eine solch klare Trennung wünscht sich Ulrike Präcklein nicht. Vielmehr ein Nebeneinander, wobei ein Part vom anderen profitieren soll. „Mein Herz schlägt schon immer und nach wie vor für das Handwerk. Aber auch das Unterrichten von Menschen, das an die Hand nehmen meiner Kunden, lag mir schon als Fotografin. Jetzt kann ich beides verbinden.“

Viele sind in Schockstarre

Für Präcklein befindet sich die qualitativ hochwertige und konzeptionelle Business-Fotografie gerade in einer Schockstarre. Unternehmen reduzieren Investitionen auf ein Minimum, Aufträge werden kaum vergeben. „Auf bessere Zeiten warten? Nicht mein Ding“, gesteht die Fotografenmeisterin. „Dann hätte ich zudem auch mein bisheriges Team nicht halten können.“ Es galt also für sie, die jetzige Phase zu überbrücken, um handlungsfähig für die Zukunft zu bleiben. Ihre Lösung: „Wenn Hardskills aktuell nicht gebraucht werden, muss man sich eben auf Softskills fokussieren.“

So hat sich die 35-Jährige Fotografenmeisterin weitergebildet und mit dem sogenannten „Human Design System“ auseinandergesetzt. Einer Erfahrungswissenschaft, die als Synthese uralte Weisheiten mit modernen Wissenschaften vereint. „Zuerst habe ich für mich persönlich die neuen Erkenntnisse nutzen können, dann habe ich mein Team mit ins Boot geholt“, beschreibt Uli Präcklein. „Und schließlich haben wir unsere Prozesse und Arbeitsbedingungen an unser neues Wissen angepasst.“

Ihre Tätigkeit ändert sich durch die Erweiterung in Richtung Bewusstseins-Entwicklung gar nicht so viel. „Bislang haben die Aufnahmen neue Blickwinkel eröffnet, jetzt mache ich in meinem ‚uliversum‘ das Gleiche – nur ohne Kamera. Ich unterstütze Menschen dabei, ihre Einzigartigkeit zu erkennen“, sagt die 35-jährige.

Das neue Standbein steht schon relativ fest auf dem Boden. Für die ersten drei Monate sind ihre Online-Workshops zum Thema  „Human Design“ bereits ausgebucht. War es das dann mit Veränderung? „Nein, sie hört sicherlich nicht auf“, sagt Präcklein. In der Vergangenheit hätte sich im Betrieb an manchen Stellen eine gewisse Routine eingeschlichen. „Die jetzige Situation ermöglicht mir und meinem Team nun einen ganz neuen Blick auf die Dinge um uns herum“. Damit fühlt sie sich für die Zukunft bestens aufgestellt – wenn es mit der Fotografie wieder richtig losgeht und ‚uligraphics‘ wieder aus dem Winterschlaf erwacht.

Zeit des Stillstandes nutzen

An die Betriebe, die vom Lockdown besonders betroffen sind, appelliert Uli Präcklein: „Nutzt die Zeit des Stillstandes, um gezielt Veränderungen anzugehen.“ Viele wären sicher schon lange nötig gewesen, aber es habe nie Zeit dafür gegeben. „Jetzt wird uns diese Zeit geschenkt!“ Es sei immer besser, die Zügel selbst in die Hand zu nehmen, als darauf zu warten, dass sich notwendige Veränderungen von selbst ergäben.

Rechts die Kamera, links das Human-Design-Handbuch. Uli Präcklein blickt optimistisch in die Zukunft.
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Rechts die Kamera, links das Human-Design-Handbuch. Uli Präcklein blickt optimistisch in die Zukunft.