Praxisbeispiel Digitalisierung

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Von analogen zu präzisen digitalen Produktionstechnologien - Beispiel "reha-team Bayreuth"Praxisbeispiel Digitalisierung

Bayreuth. Das Sanitätshaus reha-team Bayreuth ist ein mittelständiges Unternehmen mit über 60 Jahren Erfahrung im Gesundheitshandwerk. Die Erfolge des Unternehmens beruhen auf der Mischung aus traditionellem Handwerk, moderner Technik und aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen. Diese bewährte Mischung machte den Schritt der Verantwortlichen des reha-teams auf das Kompetenzzentrum Digitales Handwerk (KDH) an der HWK für Oberfranken zu logisch: Gemeinsam entwickelte das KDH und das reha-team weitere Ideen zur Automatisierung der Produktionsprozesse. Und setzte diese dann auch um.

Frei nach der Devise "Alles aus einer Hand" sichern beim Sanitätshaus über 165 Mitarbeiter der Firmengruppe in Orthopädiewerkstätten und Sanitätsfachgeschäften in ganz Ober- und Mittelfranken eine wohnortnahe medizinische Hilfsmittelversorgung. Mit ihren Produkten und Dienstleistungen sind sie sowohl im Handel als auch im Handwerk tätig. Im Bereich der Orthopädie stellt das reha-team hauptsächlich Prothesen, Orthesen und Einlagen her. Das klassische Herstellungsverfahren von passgenauen Hilfsmitteln ist sehr arbeits- und zeitaufwändig und durch die Abformung mittels Gipsbinden für den Patienten wenig angenehm. Die digitale Technik ermöglicht eine kontaktlose, präzise Abformung der Gliedmaße durch einen dreidimensionalen Scanner zur Erstellung des Positivmodells. Im Anschluss werden die Daten bearbeitet und auf eine moderne CNC-Fräsmaschine zur Herstellung des sogenannten Positivmodells übertragen.

Erst Problemanalyse – dann Ideenentwicklung

Bei einem Gespräch in der Handwerkskammer Bayreuth wurde der Betrieb auf die Unterstützung des Kompetenzzentrums Digitales Handwerk Schaufenster Süd aufmerksam. Gemeinsam mit den Ansprechpartnern vor Ort wurden die betrieblichen Probleme analysiert und Ideen zur Optimierung entwickelt. Innerhalb von nur vier Wochen konnte das Schaufenster Süd dem Betrieb erste gedruckte Hilfsmittel präsentieren. Diese Prototypen waren aus Sicht des Betriebes so gelungen, dass er sich zur weiteren Automatisierung seiner Produktionsprozesse und für die Anschaffung eines 3D-Druckers entscheidet. Durch den Erwerb eines 3-D Druckers in Verbindung mit entsprechendem Scanner, Scansoftware und einer 3D-Fräse ist das reha-team bestens aufgestellt um Fertigungs- und Produktionsschritte digitalisiert abzubilden. Der wichtigste Erfolgsfaktor aber wird auch in Zukunft noch der hoch spezialisierte und gut ausgebildete Orthopädietechniker sein. Er wird jedoch zukünftig durch einen hohen Grad an Digitalisierung in seinen Produktionsprozessen unterstützt. Und dies zum Vorteil des Patienten, welcher nun wesentlich schneller seine Versorgung in gewohnt hoher und reproduzierbarer Qualität erhalten wird.

Weitere Informationen zum Projekt und dem KDH an der HWK für Oberfranken beantwortet das Projektteam:

Dipl.-Ing. Johanna Erlbacher

Abteilungsleiterin

Tel. 0921 910-281

Mobil 0151 54753392

Fax 0921 910-45281

johanna.erlbacher--at--hwk-oberfranken.de