Gruppenbild der Delegation der Grünen zusammen mit HWK-Präsident Grassmann, HWK-Geschäftsführer Bauer und HWK-Geschäftsführer Beck.
HWK für Oberfranken
Die Delegation von Bündnis 90/Die Grünen tauschte sich mit den Vertretern der Handwerkskammer für Oberfranken aus.

Politische InteressensvertretungForderung: Handwerk früher in Prozesse einbinden

Bayreuth. Das Handwerk von Anfang an in alle Planungen, Vorhaben und Entscheidungsprozesse integrieren – das ist die grundsätzliche Forderung, die die Handwerkskammer für Oberfranken bei einem Austausch an die Vertreterinnen und Vertreter des Kreisverbands Bayreuth von Bündnis 90/Die Grünen richtet. „Häufig wird das Handwerk erst integriert oder zur Mitarbeit aufgefordert, wenn der Rahmen schon festgelegt ist. Das ist zu spät“, kritisiert der Hauptgeschäftsführer der HWK, Reinhard Bauer. Die Bayreuther Grünen, angeführt von dem Landtagsabgeordneten Tim Pargent und der Vorsitzenden der Grünen-Fraktion im Bayreuther Stadtrat, Sabine Steininger, teilen diese Position und versprachen, sich für diese frühe Einbindung verstärkt einzusetzen.

Die Handwerkskammer für Oberfranken und Bayreuths Kreishandwerksmeister Karl-Michal Hopf skizzierten den Vertreterinnen und Vertretern des Kreisverbandes der Grünen die Kennzahlen des Handwerks in Bayreuth. Außerdem zeigten sie auf, mit welchen überregionalen wie regionalen beziehungsweise lokalen Herausforderungen Handwerkerinnen und Handwerker konfrontiert sind. „Unsere größten Probleme resultieren aus der nicht vollzogenen Gleichwertigkeit der Bildungswege“, erklärt der Hauptgeschäftsführer der HWK, Reinhard Bauer. So müsse die HWK in den kommenden Jahren rund 45 Millionen Euro Eigenmittel aufbringen, um ihre Bildungszentren zu modernisieren beziehungsweise neu zu bauen. Weil die Förderung durch Bund und Land bei maximal 75 Prozent liege. „Universitäten und Hochschulen bekommen dagegen ihre Vorhaben zu 100 Prozent gefördert“, verdeutlichte der Hauptgeschäftsführer den Unterschied. Wobei er sehr deutlich machte, dass es dem Handwerk nicht darum gehe, der akademischen Bildung etwas wegzunehmen oder etwas zu neiden. „Wir fordern dagegen die tatsächliche gleichwertige Behandlung durch die Politik. Berufliche und akademische Bildung müssen tatsächlich gleichgestellt sein.“ Die Gesellschaft benötige Akademikerinnen und Akademiker, deutlich mehr noch aber beruflich qualifizierte Fachkräfte.

Wird die Gleichwertigkeit tatschlich vollzogen, hat dies nach Ansicht der Handwerks-Vertreterinnen und -Vertreter einen weiteren Effekt: den Bewusstseinswandel in den Köpfen der Menschen, der mit einer steigenden Wertschätzung der beruflichen Qualifikation einherginge. Denn die automatisch eintretende Herabstufung der beruflichen Bildung durch die Bevorzugung der akademischen Bildung sei häufig ursächlich dafür, dass Eltern ihre Kinder weniger in einer Ausbildung als an Universitäten oder Hochschulen sehen.

 „Sie haben uns mit Ihren Forderungen absolut auf Ihrer Seite“, bekräftigte Stadträtin und Fraktionsvorsitzende Sabine Steiniger. „Wir setzen uns dafür ein, dass das Handwerk stärker fokussiert und stärker als wichtiger Faktor in einer Stadtgesellschaft gewürdigt wird.“ Klar sei, dass ohne das Handwerk gerade vor Ort nichts umgesetzt werden könne. „Das Handwerk ist ein großer Motor für eine nachhaltige und klimagerechte Weiterentwicklung der Stadt und der Kommunen vor Ort. Wir brauchen es für die Energiewende, zur Bewältigung des demografischen Wandels, für eine erreichbare Nahversorgung und für eine starke regionale Wertschöpfung.“

Info:

Die Grünen waren auf eigene Initiative im Bildungszentrum Bayreuth der HWK zu Besuch. Ihre Anliegen: Aufzunehmen, was aus Sicht des Handwerks während der Regierungsbeteiligung gut und was schlecht lief; zu hören, welche Herausforderungen das Handwerk in den lokalen Strukturen sieht; sich über lokale und regionale Themen wie den Bau eines Regionalen Innovationszentrum (RIZ), Bauvorhaben und Infrastruktur- und Mobilitätsmaßnahmen auszutauschen.

Bayreuth, 12. Mai 2025



 

Ansprechpartnerin

Michaela Heimpel

Leiterin Kommunikation - Medien

Tel. 0921 910-166

Fax 0921 910-45166

michaela.heimpel--at--hwk-oberfranken.de





 

Weiterführende Informationen

Die Handwerkskammer verantwortet die politische Interessensvertretung des oberfränkischen Handwerks. Details zu den politischen Forderungen und Themen finden Sie auf der Seite www.hwk-oberfranken.de/positionen