
Schreinerei Lange: Gründung 1848„Man muss sich verändern, dass man bleibt!“
Mit Stolz blickt Johannes Lange auf seinen Schreinerbetrieb in Ebermannstadt. In fünfter Generation führt er das Familienunternehmen, das jetzt eine 175-jähriger Geschichte hat. Diese lange Tradition bedeutet für ihn in erster Linie, Verantwortung für das zu übernehmen, was seine Vorfahren geschaffen haben - auch im Sinne seiner Kunden, Lieferanten und Mitarbeitenden. Dabei denkt der 43-jährige Schreinermeister innovativ in die Zukunft. Sein Credo: „Man muss sich verändern, dass man bleibt!“
Die Schreinerei wurde 1848 von Johann Köfferlein gegründet. Seitdem entwickelte sie sich zu einem leistungsstarken Betrieb, der heute am Puls der Zeit arbeitet. Auf rund 1.800 Quadratmetern liegen die Schwerpunkte im Möbelbau für Privatwohnungen und Büroeinrichtungen, aber auch im Ladenbau. Gefertigt werden zudem Fenster, Türen und Holztreppen.
1909 übernahm mit Johann Lange ein Neffe den Familienbetrieb und gab den Stab später innerhalb seiner Familie weiter. Auf seinen Sohn Baptist folgte Enkel Hans (1977). Ein Meilenstein wurde 1989 mit dem Neubau des Betriebes am Ortsrand gesetzt. Schon damals stand fest, dass der heutige Geschäftsführer Johannes Lange in die Fußstapfen seines Vaters Hans treten wird. Schon von Kindsbeinen an, war der junge Johannes verrückt auf sein heutiges Handwerk, half immer wieder im Familienbetrieb mit. „Das Rüstzeug für meinen Beruf bekam ich so automatisch mit“, sagt der heutige Geschäftsführer. „Vom Opa das handwerkliche Geschick, vom Vater den Unternehmergeist.“
1999 absolvierte er daher seine Schreinerlehre und machte danach seinen Meister, seit 2001 arbeitet er im Betrieb mit. Zusammen mit seinem Vater Hans entwickelt Johannes Lange seitdem den Betrieb Schritt für Schritt weiter. „Ich bin auf Evolution aus, nicht auf Revolution“, beschreibt der Junior die Zusammenarbeit mit seinem Vater Hans.
Den Wandel selbst gestalten
Diesen Geist lebt er auch als Obermeister der Schreinerinnung Forchheim und stellvertretender Kreishandwerksmeister der Kreishandwerkerschaft Forchheim. Für dieses Ehrenamt hat er ein klares Bild vor Augen: „Ich möchte nicht die Tradition a´ la Meister Eder weiterführen, sondern das Handwerk konsequent weiterentwickeln.“ Insbesondere die Themen Ausbildungsqualität, Digitalisierung und Nachhaltigkeit liegen ihm dabei am Herzen. „Meines Erachtens müssen dazu sowohl die Lehrpläne angepasst als auch die elektronische Kommunikation ausgebaut werden – und zwar zwischen allen Beteiligten“, ist der Obermeister überzeugt. „Wenn wir diesen Wandel nicht schaffen, dann schaffen wir uns irgendwann selbst ab.“ Deshalb gelte es mit Blick auf die Zukunft des Handwerks, Interessen und die Kommunikation zu bündeln. Die einzelnen Betriebe, Innungen, Kreishandwerkerschaften und die Handwerkskammer müssten dazu gemeinsam an einem Strang ziehen.