Luzie Feiler, Bäckerin

Das ist ein super Beruf, in dem man Vieles ausprobieren und neue Trends erschaffen kann

Bamberg. Der Weg zu ihrer Berufsausbildung war für Luzie Feiler kurz. Nachdem sie bei ihren Eltern – wie sie selbst sagt – in der Backstube der Familienbäckerei aufgewachsen ist und schon als Kind Gefallen daran gefunden hat, insbesondere beim Plätzchenbacken aktiv mitzuhelfen, gab es nach der Schule keine lange Entscheidungszeit mehr. „Für mich war früh klar, dass ich einmal den Bäckerberuf erlernen möchte“, sagt die heute 27-jährige aus Creidlitz bei Coburg.

Die Lehre begann sie aber nicht bei ihren Eltern, sondern bei Bäckermeister Alfred Seel in Bamberg, um auch einmal in einen anderen Betrieb reinschauen zu können. „Dort bin ich auf ein Super-Team gestoßen, das mich jeden Tag unterstützt und mir geholfen hat, mich in der Ausbildung weiterzuentwickeln“, sagt die bayerische Landessiegerin. Weiterentwickeln, das heißt für Luzie Feiler auch mal einem neuen Trend zu folgen, etwas Ungewöhnliches auszuprobieren und dann am Ende zu sehen, was dabei rauskommt.

Das hat ihr auch beim Landeswettbewerb weitergeholfen. Hier war Kreativität gefordert. In ihren praktischen Aufgaben ging es nicht unbedingt um Standards, die jeder kennt. „Deshalb war es auch überraschend für mich, dass ich mich bei diesem Wettkampf mit den Besten aus ganz Bayern durchsetzen konnte“, sagt Luzie Feiler. Dementsprechend stolz ist sie auf den Titel und die lockere Atmosphäre untereinander, der im Nachhinein sogar den direkten Austausch von Praxis-Tipps und Rezepten ermöglichte. „Das hat absolut Spaß gemacht.“

Zudem ist sie nach wie vor von ihrem Lehrberuf begeistert, der bei jungen Leuten oft nicht so hoch im Kurs steht, weil man etwas früher als die anderen am Ausbildungsplatz erscheinen muss. „Der Arbeitsbeginn am frühen Morgen hat mir überhaupt nichts ausgemacht“, sagt die Nachwuchsbäckerin, „dafür war ich auch früher fertig und hatte entsprechend mehr Zeit für meine Freizeitaktivitäten.“

Auch für die Zukunft hat sie schon konkrete Pläne. Feiler: „Noch in diesem Jahr werde ich die HWK- Kombimeisterschule für Bäcker und Konditoren absolvieren. Danach schwebt mir vor, das Konzept im elterlichen Betrieb so umzustellen, dass wir teilweise oder ganz auf Backhilfsmittel verzichten können.“ Das Zauberwort heißt hier „Produktion nach der Langzeitführung“, also Teige am Vortag vorbereiten, über Nacht lagern und erst am darauffolgenden Tag zu backen. „Sicherlich fallen mir dazu auch noch ein paar neue Produkte ein“, sagt Bayerns beste Bäckergesellin.