
15 Jahre lang und mehr waren sie in den Meisterprüfungsausschüssen der Handwerkskammer aktiv. Jetzt wurden zahlreiche Mitglieder für ihre ehrenamtliche Arbeit geehrt.
MeisterprüfungStarkes Ehrenamt in Prüfungsausschüssen
Bayreuth. Sie waren über viele Jahre und Jahrzehnte hinweg ein verlässlicher Pfeiler im Prüfungswesen der Handwerkskammer für Oberfranken. In insgesamt 20 Meisterprüfungsausschüssen der Kammer haben sie ehrenamtlich dafür gesorgt dass sich viele Nachwuchshandwerkerinnen und -handwerker qualitativ hochwertig weiterbilden konnten und dabei die rechtlich vorgegebenen Prüfungsordnungen eingehalten wurden. Jetzt wurden 80 Mitglieder der Meisterprüfungsausschüsse für ihre ehrenamtliches Engagement geehrt und aus Altersgründen aus den Gremien verabschiedet.
„Für all das, was sie in den Meisterprüfungsausschüssen, zusätzlich zu ihrer eigentlichen beruflichen Tätigkeit, geleistet haben, verdient unsere höchste Aufmerksamkeit und Anerkennung“, lobte HWK-Präsident Matthias Graßmann die anwesenden Teilnehmer der Feierstunde. „Dafür erhalten Sie heute unseren Respekt und ihre verdiente Auszeichnung.“ Laut Graßmann hätten die scheidenden Prüfungsausschussmitglieder dafür gesorgt, dass das Vertrauen in die HWK-Meisterschulen angewachsen sei, die Verlässlichkeit in die einzelnen Prüfungsausschüsse hoch geschätzt werde und sich somit das Image der Meisterschulen positiv entwickelt habe.
„Viele von ihnen sind bereits seit 15, 20 oder gar 30 Jahren aktiv in den Ausschüssen vertreten. Der Rekord liegt bei 36 Jahren. Davor kann ich nur meinen Hut ziehen“, ging der HWK-Präsident auf die geleitete Arbeit ein. Er attestierte allen Prüfungsausschuss-Mitgliedern nicht nur ein hohes zeitliches und persönliches Engagement, sondern auch eine enorme Fachkompetenz, Verantwortungsbewusstsein und Zuverlässigkeit sowie ein gutes pädagogisches Gespür und nicht zuletzt die Fähigkeit, kooperativ im Team zu arbeiten. Durch die immer höher werdenden Anforderungen an die Durchführung von Prüfungen werde allen Mitgliedern der 20 Meisterprüfungsausschüsse sehr viel abverlangt. Die Prüfungsergebnisse müssten ja jeglicher Anfechtung standhalten. Graßmann: „Somit sind sie echte Eckpfeiler in unserem handwerklichen Aus- und Weiterbildungssystem.“
Gerade in Zeiten des nach wie vor hohen Fachkräftebedarfs sei dieses ehrenamtliche Engagement unheimlich wichtig. „Ohne Ihren aktiven Part gäbe es schlichtweg keine Meisterinnen und Meister mehr“, so der Präsident. Vor den dunklen Wolken des akuten Mangels an Fachkräften sei es allerdings auch erfreulich, dass man gelegentlich einen Silberstreif am Horizont erkenne. So wurden im vergangenen Jahr vier Prozent (brutto) mehr Ausbildungsverträge abgeschlossen als im Jahr zuvor. In der Folge sei es auch positiv zu bewerten, dass viele junge Menschen nach der Ausbildung am Ball blieben und ihre nächsten Schritte auf dem Karriereweg gingen. „Unsere Meisterschulen sind sehr gefragt, viele sind bereits ausgebucht und etliche haben Wartelisten bis ins Jahr 2028“, fasste Matthias Graßmann zusammen. „Solche Erfolgsmeldungen gibt es nur, wenn vom Anfang bis zum Ende alles reibungslos funktioniert und unser Karriereangebot entsprechend geschätzt wird.“ Auch dies sei ein Verdienst der Prüfungsausschüsse.
Mit der Verabschiedung der erfahren Prüfungsausschussmitglieder verliere die Kammer zwar jede Menge Expertise, durch ein langjährig aufgebautes, breites Netzwerk an ehrenamtlichen Tätigen gäbe es bei der Nachbesetzung der geforderten Positionen im oberfränkischen Handwerk bis dato noch keine Probleme.
Bayreuth, 31. Januar 2025