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Zukunft Schiene - Kammern verabschieden Resolution zum Ausbau der Schienenverbindungen in OberfrankenBreites Bündnis für die Schiene

Marktredwitz/Oberfranken. Spitzenvertreter von acht Wirtschaftskammern, darunter auch die HWKn für Oberfranken, für Mittelfranken und Chemnitz, sind in Marktredwitz zusammengekommen, um ein deutliches Bekenntnis für ein wichtiges Verkehrsinfrastrukturprojekt abzugeben.

Im historischen Rathaus in Marktredwitz wurde eine Resolution unterschrieben, die den Ausbau und die Elektrifizierung der Bahnverbindung von Nürnberg über Marktredwitz nach Prag, aber auch über Hof nach Chemnitz und Dresden fordert. "Dass sich acht Kammern gemeinsam für dieses Projekt einsetzen, ist ein wichtiges und vor allem starkes Zeichen. Darüber freue ich mich sehr", so HWK-Präsident Thomas Zimmer.

Leistungsfähige Verkehrswege und eine funktionierende Logistik sind wichtige Erfolgsfaktoren für die Wirtschaft und das Handwerk in der Region und somit wesentliche Voraussetzungen für den Wohlstand in Europa. Das gilt insbesondere für ein gut ausgebautes Schienennetz für den Güter- und Personenverkehr. Die Realität aber sieht anders aus. Thomas Zimmer: „Oberfranken kann man als „Diesel-Diaspora“ bezeichnen - in weiten Teilen sind wir vom elektrifizierten Schienennetz abgeschnitten. Das gilt vor allem für die Verbindungen von Nürnberg über Marktredwitz nach Prag sowie von Nürnberg nach Sachsen. Und eben ganz besonders auch für die Oberfrankenachse und die Anbindung der Stadt Bayreuth.“

Während die Strecke Prag- Pilsen- Cheb auf tschechischer Seite bereits elektrifiziert ist, ist das Projekt in Bayern über Vorplanungen nicht hinaus gekommen.

In ihrer Resolution fordern die Wirtschaftskammern deshalb die Politik in Bund und Land mit Nachdruck auf, die Planungszeiten für das Projekt zu minimieren, die Vorplanungen zügig abzuschließen und die Ausführungsplanungen vordringlich zu beginnen. Zudem müsse man den Ausbau und die Elektrifizierung der Strecke Nürnberg- Marktredwitz- Cheb mit höchster Priorität umsetzen und dafür die Finanzmittel bereitstellen, um die Elektrifizierungslücke zwischen Prag und Nürnberg über Marktredwitz zu schließen. Synergien ergeben sich dadurch auf bayerisch- sächsischer Seite für die Realisierung der "Franken- Sachsen- Magistrale", die eine elektrifizierte zweigleisige Anbindung der Stadt Bayreuth beinhalten muss und auch beim Ausbau des S-Bahn-Verkehrs im Großraum Nürnberg.

Die Resolution wollen die Kammern nun der Bahn, den regionalen Abgeordneten sowie den zuständigen Verkehrsministern zukommen lassen. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer will man die Resolution bei einem Termin in Berlin persönlich überreichen.

Die Resolution „Zukunft Schiene“ wurde unterzeichnet von:
  • Thomas Zimmer, Präsident der Handwerkskammer für Oberfranken
  • Sonja Weigand, Präsidentin der IHK für Oberfranken Bayreuth
  • Thomas Pirner, Präsident der Handwerkskammer für Mittelfranken
  • Harald Leupold, Vizepräsident der IHK Nürnberg für Mittelfranken
  • Peter Seidel, Vizepräsident der Handwerkskammer Chemnitz
  • Tino Bauer, Vorsitzender des Verkehrsausschusses der IHK Chemnitz
  • Bernard Bauer, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Deutsch-Tschechischen Industrie- und Handelskammer
  • Ing. Josef Ciglanský, Vorsitzender der KHK Karlovarského kraje

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Die Resolution im Wortlaut

Für eine zukunftsfähige Schienenverbindung zwischen Oberfranken und Tschechien als Teil des Transeuropäischen Schienennetzes

Die unterzeichnenden Wirtschaftskammern treten für eine zukunftsfähige Schienenverbindung zwischen Oberfranken und der Tschechischen Republik als Teil des Transeuropäischen Schienennetzes ein. Konkret fordern sie den Ausbau und die lückenlose Elektrifizierung der Schienenverbindung Nürnberg-Marktredwitz-Cheb-Pilsen-Prag als Teil des europäischen TEN-Korridors Ostrava-Prag-Nürnberg-Frankfurt.

Während die Strecke Prag-Pilsen-Cheb auf tschechischer Seite bereits elektrifiziert ist, ist das Projekt in Bayern über Vorplanungen und Planungen nicht hinaus gekommen. Die Voraussetzungen für den reibungslosen Schienengüterverkehr und Fernverkehr von und nach Osteuropa und damit die Anbindung an die „Neue Seidenstraße“ sind derzeit nicht gegeben.

Durch den Ausbau und die Elektrifizierung der Schienenverbindung in die Tschechische Republik über Marktredwitz und Cheb entstehen auf bayerisch-sächsischer Seite Synergien, so bei der Elektrifizierung der innerdeutschen „Franken-Sachsen-Magistrale“ (Nürnberg-Marktredwitz-Chemnitz-Leipzig/Dresden) und beim Ausbau des S-Bahn Verkehrs im Großraum Nürnberg durch den Nordostkorridor. Die vollständige Elektrifizierung der „Franken-Sachsen-Magistrale“ mit einer elektrifizierten zweigleisigen Anbindung der Stadt Bayreuth ist Grundvoraussetzung für einen leistungsfähigen Schienenfernverkehr auf der Franken-Sachsen-Magistrale.

Deshalb fordern die unterzeichnenden Wirtschaftskammern die Politik in Bund und Land mit Nachdruck auf,

  • Planungszeiten zu minimieren, die Vorplanungen zügig abzuschließen und die Ausführungsplanungen vordringlich zu beginnen
  • Ausbau und Elektrifizierung der Strecke Nürnberg-Marktredwitz-Cheb mit höchster Priorität umzusetzen und dafür die Finanzmittel bereitzustellen, um die Elektrifizierungslücke zwischen Prag und Nürnberg über Marktredwitz zu schließen.

Marktredwitz, 17. Oktober 2019



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