
Handwerkskammer-BeitragFragen und Antworten zur Erhöhung des Handwerkskammer-Beitrags
Oberfranken. Die Vollversammlung der Handwerkskammer für Oberfranken hat in ihrer Sitzung am 25. November 2024 eine Erhöhung des Handwerkskammerbeitrags beschlossen. Diese ist notwendig, damit die HWK die Eigenmittel für die geplanten Investitionen in ihre Bildungszentren nachweisen kann.
Wir fassen für Sie hier die wichtigsten Daten und Fakten rund um die Beitragserhöhung übersichtlich zusammen:
Die Handwerkskammer für Oberfranken hat ihre Beitragssätze 15 Jahre stabil gehalten, die letzte Erhöhung fand 2010 statt. Nun allerdings machen die geplanten Investitionen in die Bildungszentren der HWK eine Erhöhung unumgänglich.
Die geplanten Investitionen:
- Neubau des Bildungszentrums Bamberg (Oberfranken-West)
- Sanierung und ggf. Teilneubau des Bildungszentrums Coburg
- Modernisierung des Bildungszentrums Bayreuth
Bereits abgeschlossen ist die Modernisierung und der Teilneubau des Bildungszentrums Hof. Dort wurden 16,83 Millionen Euro investiert, wovon die Handwerkskammer 3,15 Millionen Euro Eigenmittel aufgebracht hat.
- Neubau des Bildungszentrums Bamberg (Projekt Oberfranken-West):
- Das Bildungszentrum Bamberg muss neu gebaut werden. Der aktuelle Kostenrahmen dafür beläuft sich auf voraussichtlich 78 Millionen Euro
- Bund und Land fördern Investitionen in die Bildungsinfrastruktur des Handwerks aktuell mit maximal 75 Prozent
- 25 Prozent der Kosten muss die Handwerkskammer selbst aufbringen. Dies macht nur für den Neubau des BZ Bamberg einen Eigenmittelbedarf von mindestens 19,5 Millionen Euro aus
- Die notwendigen Eigenmittel beziehungsweise deren Finanzierung müssen bereits im Förderantrag nachgewiesen werden
- Der Förderantrag für den Neubau des Bildungszentrums Bamberg wird Ende Februar 2025 gestellt
- Modernisierung des Bildungszentrums Coburg
- Die notwendige Modernisierung des Bildungszentrums Coburg wurde beim Bund angezeigt. Aktuell begutachtet ein vom Bund bestellter Gutachter das Bildungszentrum und das Vorhaben
- Aktuell rechnet die Handwerkskammer mit einem Investitionsvolumen von voraussichtlich 25 Millionen Euro.
- Bei gleichbleibender Förderkulisse (maximal 75 Prozent durch Bund und Land) beläuft sich der Eigenmittelanteil für die Modernisierung des BZ Coburg für die Handwerkskammer auf voraussichtlich 6,25 Millionen Euro
- Die Umsetzung soll nach dem Neubau des Bildungszentrums Bamberg angegangen werden
- Modernisierung des Bildungszentrums Bayreuth
- Das Bildungszentrum Bayreuth ist der größte Standort der HWK, dort finden auch die meisten Meisterschulen der Handwerkskammer statt
- Die Modernisierung des Bildungszentrums Bayreuth wird parallel zu den Vorhaben in Bamberg und Coburg geplant und in Etappen umgesetzt. Teilweise sind die Maßnahmen Voraussetzungen für die Investitionen an den anderen Standorten (beispielsweise Verlegung von Zusammenführung von Gewerken/Werkstätten)
- Der Investitionsbedarf für die Modernisierung des Bildungszentrums Bayreuth wird momentan auf voraussichtlich 80 Millionen Euro geschätzt
- Bei gleichbleibender Förderkulisse (maximal 75 Prozent durch Bund und Land) beläuft sich der Eigenmittelanteil für die Modernisierung des BZ Bayreuth für die Handwerkskammer auf voraussichtlich 20 Millionen Euro
Insgesamt summiert sich der Investitionsbedarf in die Bildungszentren der Handwerkskammer für Oberfranken auf voraussichtlich 183 Millionen Euro, der Eigenmittelanteil liegt dabei bei mindestens 45,75 Millionen Euro.
Dieser Betrag kann nicht aus den in den Jahren erwirtschafteten Überschüssen und der Rücklage finanziert werden.
- an den Lehrgängen der Überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung (ÜLU), für die zum Beispiel 2023 über 462.000 Teilnehmerstunden registriert wurden
- als auch der Meisterschulen der HWK für Oberfranken, die pro Jahr im Durchschnitt von rund 430 Handwerksmeistern und -meisterinnen erfolgreich abgeschlossen werden.
Aber mehr noch: Auch moderne Schulungs- und Fortbildungsangebote sind nur möglich, wenn die Ausstattung der Werkstätten und das Raumangebot technologisch auf dem Stand der Technik ist.
Letztlich profitiert das gesamte oberfränkische Handwerk von modernen und zeitgemäßen Bildungsstätten: durch gut ausgebildete Fachkräfte, ein verbessertes Image, eine positivere Wahrnehmung des Handwerks und seiner sehr guten Karrierechancen und vielfältigen Bildungswege.
- Der einheitliche Grundbeitrag beträgt 210 EUR
- Der Zusatzbeitrag berechnet sich aus dem Gewerbeertrag bzw. Gewinn aus Gewerbebetrieb des Jahres 2022 (Bezugsjahr). Er beträgt
- bei einem Gewerbeertrag/Gewinn* bis 67.000 EUR 1,95 %
- vom 67.000 EUR übersteigenden Gewerbeertrag/Gewinn* bis 261.000 EUR 1,26 %
- vom 261.000,00 EUR übersteigenden Gewerbeertrag/Gewinn* bis 495.000 EUR 1,01 %
- vom 495.000 EUR übersteigenden Gewerbeertrag/Gewinn* 0,74 %
- Für juristische Personen wird zum jeweiligen Gesamtbeitrag ein Zuschlag von 507 EUR erhoben.
* bei der Berechnung wird vom Gewerbeertrag/Gewinn ein Freibetrag von 5.200 EUR aus dem Handwerksanteil abgezogen (mit Ausnahme der juristischen Personen)
Oberfranken, Februar 2025