Geschäftsklimaindex IV. Quartal 2017
HWK

Konjunktur im oberfränkischen Handwerk - IV. Quartal 2017 Hervorragender Abschluss im oberfränkischen Handwerk

Umfrage der Handwerkskammer für Oberfranken unter 514 Betrieben mit 6.767 Beschäftigten

Oberfranken. Zum Jahresabschluss erreicht der Geschäftsklimaindex mit 127 Punkten für ein IV. Quartal einen außerordentlich hohen Wert – trotz einer kleinen Einbuße von 2 Punkten zu den Vormonaten. Thomas Zimmer, Präsident der Handwerkskammer für Oberfranken, zeigt sich mit den Ergebnissen hochzufrieden: "Aktuell erleben wir die stärkste Handwerkskonjunktur seit den 90er-Jahren. Die Geschäfte laufen im siebten Jahr in Folge hervorragend und die Geschäftslage erreichte 2017 einen historischen Hochstand. 92,5 % zufriedene Betriebsinhaber bestätigen, dass das oberfränkische Handwerk auch zum Jahressabschluss weiterhin Stärke zeigt."

Dank der starken Bauinvestitionen und der hohen Konsumbereitschaft in der Bevölkerung profitieren alle Handwerksbranchen von der positiven wirtschaftlichen Entwicklung. Dies spiegelt sich auch in den Erwartungen für 2018 wider: 90 % rechnen auch in den nächsten drei Monaten mit einer guten oder befriedigenden Geschäftslage. Dazu Hauptgeschäftsführer Thomas Koller: "Knapp 60 % der befragten Betriebe sind zu mind. 80 % bis über 100 % ausgelastet und die Auftragsreichweiten haben sich abermals auf durchschnittlich 8,3 Wochen erhöht. Ein hervorragendes Ergebnis für unsere Mitgliedsbetriebe. Angesichts dessen empfiehlt es sich, dass Kunden somit längere Vorlaufzeiten einplanen."

Auch die Zahl der Beschäftigten hat sich 2017 im oberfränkischen Handwerk erhöht. Aktuell sind ca. 76.000 Erwerbspersonen in Handwerksbetrieben in Oberfranken tätig. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einem Plus von 1,3 % "Gerne hätten viele Betriebe sogar noch mehr Mitarbeiter eingestellt. Allerdings ist der Arbeitsmarkt für ausgebildete Fachkräfte in vielen Branchen leergefegt. Deshalb werden auch im Jahr 2018 die Stärkung der beruflichen Bildung und die Sicherung des Fachkräftebedarfs der Zukunft unsere wichtigsten Themen bleiben. Es ist daher sehr erfreulich, dass auch der Pakt für berufliche Bildung – eine Kernforderung des Handwerks – in die Ergebnisse der Sondierungsgespräche von CDU/CSU und SPD Eingang gefunden hat. Er ist ein wichtiger Baustein, um die berufliche Bildung zu modernisieren und zu stärken", so Thomas Zimmer.

Auch wenn es im Handwerk boomt, ist es dennoch von hoher Wichtigkeit, dass 100 Tage nach der Wahl endlich eine handlungsfähige Regierung gebildet wird. Thomas Koller: "Es ist erfreulich, dass sich nun seit Freitag Koalitionsverhandlungen abzeichnen. Entscheidend ist für uns allerdings, dass diese neue Regierung ein wirtschafts- und gesellschaftspolitisch vernünftiges und zukunftsorientiertes Programm hat. Das Handwerk appelliert daher mit Blick auf anstehende Koalitionsverhandlungen besonders darauf zu achten, dass gerade die lohnintensiven Handwerksbetriebe nicht durch höhere Steuern und Sozialabgaben oder zusätzliche bürokratische Regelungen und Dokumentationspflichten belastet werden."

Einschätzungen aus einzelnen Handwerkszweigen
  • Dank des Baubooms der letzten Quartale weisen Bau- und Ausbauhandwerke abermals Spitzenwerte bei der Geschäftslage auf und zeigen deutliche Verbesserungen zum Vorjahresquartal. 97,5 % bzw. 97 % beurteilen die Geschäftslage als gut oder befriedigend.
  • Nahezu unverändert gut präsentieren sich Zulieferer und Betriebe des gewerblichen Bedarfs. Sie verzeichnen sogar einen leichten Anstieg bei der Geschäftslage auf, die von 53 % als gut beurteilt wird.
  • Trotz der „Diesel-Diskussion“ und der damit verbundenen Einbrüche beim Verkauf von Diesel-Pkw verbessert sich das Kfz-Handwerk im Vergleich zum Vorjahr und zeigt sich mit einem Zufriedenheitswert bei der Geschäftslage von 86,5 % zwar leicht unterdurchschnittlich, aber dennoch solide im Branchenvergleich.
  • Bei den Nahrungsmittelhandwerken wirkt sich das gute Konsumklima nach wie vor positiv auf die Geschäftslage aus. Zwei Drittel bezeichnen diese als gut. Die Fachkräftesicherung bleibt auch 2018 die größte Herausforderung für Bäcker, Metzger und Konditoren.
  • Die Gesundheitshandwerke verzeichnen eine signifikante Verbesserung bei der Geschäftslage. Während im letzten Jahr noch über ein Drittel über schlechte Geschäfte klagte, sind es aktuell nur noch 12 %.
  • Ebenfalls Friseure und Kosmetiker konnten zum Jahresende noch einmal kräftig zulegen: 41,5 % beurteilen zum Jahresende die Geschäftslage als gut, weitere 42,5 % als befriedigend.

Bayreuth, 15. Januar 2018



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