Meilenstein erreicht: HWK gibt Förderanträge ab
Karussell-Element

Neubau Bildungszentrum BambergMeilenstein erreicht: HWK gibt Förderanträge ab
Bayreuth/Bamberg. Die Handwerkskammer für Oberfranken hat einen Meilenstein in der Planung des Neubaus ihres Bildungszentrum Bamberg erreicht: Mit der Abgabe der Förderanträge für das 70-Millionen-Euro-Projekt beim Bundesinstitut für Berufsbildung (BiBB), beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) und beim Bayerischen Wirtschaftsministerium hat sie alle Vorarbeiten erledigt. „Wir haben die Hausaufgaben gemacht. Jetzt können wir nur noch abwarten und politische Arbeit leisten“, konstatiert der Hauptgeschäftsführer der oberfränkischen Handwerkskammer, Reinhard Bauer. Trotz der Punktlandung bei der zeitlichen Planung stellt sich bei den Verantwortlichen der HWK allerdings keine überbordende Freude ein. „Wir haben keinerlei Anhaltspunkt, wann über unseren Antrag beschieden wird und wie hoch die Förderquote tatsächlich sein wird“, erklärt HWK-Präsident Matthias Graßmann. „Mit Blick auf Berlin, das Sondierungspapier und die Koalitionsverhandlungen haben wir große Sorgen, dass die Berufliche Bildung und Investitionen in die dafür notwendige Infrastruktur keinerlei Rolle spielen.“
Es ist ein schmuckloser Akt mit viel Bedeutung: Doch das Unterzeichnen der Förderanträge für den Neubau des Bildungszentrums Bamberg durch Bauer und Graßmann setzt hinter rund zehn Jahre intensive Arbeit einen – vorläufigen – Schlusspunkt. Rund 180 mehrseitige Dokumente, die ein Datenvolumen von mehr als 500 Megabyte belegen, beschreiben und belegen nun, was an der Forchheimer Straße in Bamberg im Detail geplant ist und gebaut werden soll. „2017 haben wir mit der Anzeige dieses Vorhaben den offiziellen Startschuss gegeben, jetzt hat das Neubauprojekt Hand und Fuß und vor allem auch belastbare Zahlen“, stellt Bauer vor. Wann das Bildungszentrum dann aber auch Realität und umgesetzt sei, lasse sich dennoch nicht vorhersagen. Der Förderantrag werde nun durch die Fördergeber geprüft und die Förderdetails festgelegt.
9.200 Quadratmeter intensiv genutzte Fläche
HWK-Geschäftsführer Rainer Beck, der dem Projektteam der Kammer vorsteht, stellt die Planungen im Detail vor. Auf dem Grundstück an der Forchheimer Straße in Bamberg soll ein Bildungszentrum mit 9.200 Quadratmeter Nutzfläche entstehen, dessen gut sichtbares Zentrum ein dreigeschossiger Hauptbau („Cube") ist. Die Werkstatteinheiten sind daran kammartig angeordnet und sollen eine ideale Verzahnung von inneren und äußeren Lernbereichen und der umgebenden Landschaft sein. „Insgesamt werden wir 15 moderne Werkstätten für die Gewerke Maler- und Fahrzeuglackierer, Kfz-Technik, Metall/Schweißen, Bau, Zimmerer und Elektrotechnik bauen, die rund 8.500 Quadratmeter Fläche beanspruchen.“ Dazu kommen Technikräume, Lagerflächen und Abstellräume und Sanitäranlagen. Das Grundstück – die Fläche gegenüber der Brose Arena Bamberg ist rund 32.500 Quadratmeter groß – bietet zudem Raum für mögliche Erweiterungen. Beck: „Wenn es in Zukunft notwendig ist, haben wir die Möglichkeit, zwei weitere Werkstatteinheiten anzubauen und den Cube um zwei Geschosse aufzustocken.“
Entscheidung über Förderung
Die Planungen sind demnach fixiert, auch das Verfahren zur Erstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplans wird bereits in enger Abstimmung mit der Stadt Bamberg vorangetrieben. Fraglich bleibt dennoch, wann mit den Bauarbeiten begonnen werden kann und wann das neue Bildungszentrum Bamberg der Handwerkskammer in Betrieb gehen könnte. „Wir bleiben bei unserem Ziel: Wir wollen im Frühjahr 2026 mit den Arbeiten beginnen und drei Jahre später, Mitte 2029, die Einweihung zu feiern“, betont der Präsident der Handwerkskammer für Oberfranken. „Ob es so kommt, entscheidet sich allerdings aktuell in Berlin. Der neue Bundestag sowie die künftige Regierung müssen sich eindeutig zur Beruflichen Bildung bekennen, die propagierte Gleichwertigkeit der Bildungswege auch faktisch umsetzen und die Investitionen in die Bildungsstätten des Handwerks ausreichend fördern. Ohne einen Zuschuss von 75 Prozent der Baukosten können wir, wie alle anderen Kammern, nicht bauen.
Videostatement Matthias Graßmann
Videostatement Reinhard Bauer
Daten und Fakten zum Projekt:
Grundstück: | 32.500 m² |
Nutzfläche: | 9.200 m² |
Werkstätten: | 15 |
Gewerke: | Maler und Lackierer Kfz-Technik Metall/Schweißen Bau Zimmerer Elektrotechnik |
Kosten (nach Kostenberechnung): | 70 Mio. EUR |
Förderanteil*: | 52,5 Mio. EUR |
Eigenanteil**: | 17,5 Mio. EUR |
Baubeginn (geplant): | Frühjahr 2026 |
Fertigstellung (geplant): | Frühjahr 2029 |
** Je nach Höhe der Fördermittel/Förderquote
Bayreuth/Bamberg, 27. März 2025