HWK für Oberfranken/Frank Wunderatsch
Die Qualitätskontrolle der angelieferten, landwirtschaftlichen Erzeugnisse gehört zu den Aufgaben von Felix Zeitler.

Felix Zeitler aus Schauenstein ist Bayerns bester Verfahrenstechnologe in der Mühlen- und Getreidewirtschaft, Fachrichtung AgrarlagerDie Verbindung von Tradition und Hightech

Leupoldsgrün. Er suchte nach einem „grünen Ausbildungsberuf“ und hat ihn nach dem Abschluss der Fachoberschule bei der BayWa AG in Leupoldsgrün gefunden. Felix Zeitler absolvierte im dortigen Agrarlager die Ausbildung zum Verfahrenstechnologen in der Mühlen- und Getreidewirtschaft, Fachrichtung Agrarlager. Eine Ausbildung, die es im Handwerk erst seit 2017 gibt und die auf die Inhalte der Lehre zum Müller aufsetzt. Für den 22-Jährigen die absolut richtige Wahl: Er wurde Landessieger im Leistungswettbewerb des deutschen Handwerks (PLW) und ist damit der beste Junggeselle Bayerns in seinem Beruf.

„Nach dem Abschluss der Fachoberschule habe ich noch kurz über ein Studium nachgedacht, mich aber dann doch für den einen Ausbildungsberuf im Handwerk entschieden“, sagt Felix Zeitler. Denn: „Dabei werden meine Fähigkeiten einfach individueller gefördert und ich konnte in Theorie und Praxis sehr viel mehr mitnehmen.“ An seiner Arbeit schätzt er besonders die Vielfältigkeit und Abwechslung und er kann seine Interessen für Biologie und die Natur voll einbringen. „Toll ist, dass sich in meinem Beruf traditionelle Inhalte und moderne Verfahren und jede Menge Hightech super verbinden“, schwärmt der frischgebackene Verfahrenstechnologe. „Das macht die Arbeit unheimlich spannend.“

Auch Andreas Hendel, BayWa-Regionalleiter Agrar im Bereich Oberfranken Ost, hebt die anspruchsvolle Tätigkeit seines Nachwuchshandwerkers hervor: „In der Ausbildung sind sowohl handwerkliches Geschick als auch ein grundlegendes Verständnis für Lebensmittel gefordert. Interesse für Biologie und Chemie sollte man ebenso mitbringen, um erfolgreich zu sein. Und natürlich ein besonderes Gespür für Hygiene und Sauberkeit.“ Als Verfahrenstechnologe muss Felix Zeitler die angelieferten Rohstoffe, wie Braugerste, Raps, Weizen, Hafer oder Dinkel beurteilen, sie weiterverarbeiten und für die Lagerung aufbereiten. Im betriebseigenen Labor führt er dazu Qualitätskontrollen durch und auch der Schutz vor Schädlingen fällt in seinen Aufgabenbereich. Zudem hält er die technischen Geräte und Anlagen in Stand und ist das Bindeglied zwischen der Landwirtschaft und den weiterverarbeitenden Betrieben.

„Diese Vielfalt und die Kombination aus Technik, Handwerk und Natur macht mir einfach Spaß, das möchte ich auch weiterhin machen“, sagt Felix Zeitler. Deshalb hat er sich auch schon für die Weiterbildung zum Müllermeister angemeldet, die er demnächst in Stuttgart absolvieren wird. „In einem Konzern wie der BayWa AG hat Felix gute Entwicklungschancen“, bestätigt Andreas Hendel. „Auch bieten wir intern die unterschiedlichsten Möglichkeiten der weiteren Spezialisierung, zum Beispiel im Qualitätsmanagement, an.“ Wohin der Weg von Felix Zeitler führt ist noch offen, aber eines ist für ihn schon jetzt klar: „Dieser besonderen Verbindung von Landwirtschaft und der Weiterverarbeitung von natürlichen Produkten bleibe ich auf jeden Fall treu!

Ehrung durch die Handwerkskammer

Die tollen Leistungen, die Zeitler sowohl bei seiner Gesellenprüfung als auch beim Leistungswettbewerb des deutschen Handwerks gezeigt hat, würdigt auch die Handwerkskammer. Vizepräsident Christian Herpich überreichte dem erfolgreichen Nachwuchshandwerker eine Urkunde und ein Geschenk der HWK und gratulierte zu der ausgezeichneten Leistung. „Damit sind Sie ab sofort ein großartiges Vorbild und auch ein toller Werbeträger für das Handwerk“, brachte Herpich die Wertschätzung für den Nachwuchshandwerker auf den Punkt. Ebenso erhielt der Ausbildungsbetrieb, der BayWa-Agrar Handel in Leupoldsgrün eine Urkunde für die hervorragende Ausbildungsleistung.