Modernisierung der Bildungsinfrastruktur: "Es geht voran"

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Arbeitsatmosphäre bei der Vollversammlung auf Festung Rosenberg in Kronach.
HWK für Oberfranken/F. Wunderatsch
Arbeitsatmosphäre bei der Vollversammlung auf Festung Rosenberg in Kronach.

VollversammlungModernisierung der Bildungsinfrastruktur: "Es geht voran"

Kronach/Oberfranken. Rundum positive Nachrichten für die Vollversammlung der Handwerkskammer (HWK) für Oberfranken: Die Erneuerung der Bildungsinfrastruktur nimmt deutlich Fahrt auf. Gleichzeitig schafft es die Kammer dank eines weiteren guten Jahresergebnis, die zweckgebundene Rücklage, mit der die HWK ihre Eigenmittel finanzieren will, schrittweise auszubauen. „Somit können wir eine wichtige Botschaft senden“, sagt der Präsident der HWK, Matthias Graßmann. „Wir kommen mit unseren Vorhaben voran und haben unsere Ziele fest im Blick.“ Ehrengast der ersten Vollversammlung 2023 ist der oberste Repräsentant des Handwerks in Deutschland, Jörg Dittrich. Der seit Anfang des Jahres amtierende, neue Präsident des Zentralverbands des deutschen Handwerks (ZDH), appelliert an die Mitglieder der Vollversammlung, sich positiv, sachlich und einigend in die politischen und gesellschaftlichen Debatten einzumischen.

Die Aufgabe ist gewaltig: Die Handwerkskammer modernisiert ihre komplette Bildungsinfrastruktur. Jetzt kann sie erste große Fortschritte vorweisen. Das Bildungszentrum (BZ) Hof wurde nach knapp drei Jahren Bauzeit Mitte Juni 2023 eingeweiht, nur drei Wochen später fiel der Startschuss des Architektenwettbewerbs für das Bildungszentrum Bamberg. Dieses wird an der Forchheimer Straße in Bamberg, in unmittelbarer Nachbarschaft zur Brose Arena, neu gebaut. Schließlich landet Ende vergangener Woche die bislang letzte gute Nachricht im Briefkasten: Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BiBB) hat als Fördermittelgeber für das Bildungszentrum Coburg den Gutachter bestellt, damit kann das Gutachterverfahren beginnen. „Wir sind dem BiBB sehr dankbar, dass es so zielstrebig agiert“, betont Matthias Graßmann. „Damit gehen wir jetzt schon fast über das neue Deutschland-Tempo hinaus, das ist schon fast ein Deutschland-Sprint. Es geht voran!“

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HWK für Oberfranken/F. Wunderatsch

In seinem Tätigkeitsbericht adressiert Graßmann die nicht vorhandene Gleichwertigkeit der Bildungswege, obwohl diese sowohl in ideeller als auch materieller Hinsicht immer wieder postuliert werde. „Echte Sorgen machen uns Pläne des Bundesbildungsministeriums.“ Dieses hat im Rahmen seiner Exzellenzinitiative Berufliche Bildung vor, mehr in die Spitzenförderung, anstatt in die Breitenförderung zu gehen und eine Art Wettbewerb unter den Bildungszentren zu etablieren.

„Das funktioniert für das Handwerk nicht“, wird Graßmann deutlich. „Wir brauchen überall flächendecken moderne, gut ausgestattete Bildungszentren und Werkstätten. Denn wir brauchen im Handwerk überall gut ausgebildete und hoch qualifizierte Fachkräfte.“

Gutes Jahresergebnis 2022

Damit dies zumindest in Oberfranken umsetzbar ist, modernisiert die Handwerkskammer ihre vier Bildungszentren – und muss dafür mehrere Millionen Euro Eigenmittel aufbringen. „Wie hoch der Betrag für alle vier Bildungszentren sein wird, können wir noch nicht abschätzen“, erklärt der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer, Reinhard Bauer. „Daher bilden wir eine zweckgebundene Rücklage aus, mit der wir die Grundlage für die Finanzierung unseres Anteils schaffen.“ Im Jahr 2022 kann die HWK dieser Rücklage 2,35 Millionen Euro zuführen. „Das gute Jahresergebnis ist vor allem auf den Bildungsbereich zurückzuführen,“ erläutert Dieter Opel, Abteilungsleiter Finanzen bei der HWK, der die Jahresrechnung präsentierte. „Besonders die anhaltend hohe Nachfrage nach unseren Meisterschulen trägt zu dem sehr guten Ergebnis teil.“ Zudem sei der Beitragsanteil mit 10,7 Millionen Euro höher ausgefallen als erwartet. „Der Anteil spiegelt die Stärke unserer Betriebe wider, die sehr gute Ergebnisse erreichen“, freut sich Hauptgeschäftsführer Bauer. Diese würden sich später – Basis der Veranlagung für 2022 sind die von den Finanzbehörden gemeldeten Steuerdaten aus 2019 – in den Beitragszahlungen niederschlagen. „Wir hoffen, dass diese Entwicklung in den kommenden Jahren stabil bleibt.“

Das Haushaltsvolumen der Handwerkskammer für Oberfranken betrug im vergangenen Jahr 49,91 Millionen Euro. Das bedeutet einen Zuwachs von 20 Prozent, die sich vor allem durch die Investitionen in die Modernisierung und den Teilneubau des Bildungszentrums Hof erklären lassen. Insgesamt hat die HWK letztes Jahr 10,3 Millionen Euro investiert, 9,3 Millionen Euro davon waren für das BZ Hof notwendig.

Auf den Verwaltungshaushalt entfallen 35 Millionen Euro, der Verwaltungshaushalt beläuft sich auf 14,91 Millionen Euro. Während die Ausgaben nahezu den Haushaltsansatz treffen (+ 1,1%), stiegen die Einnahmen 2022 gegenüber der Planung um 9,6 %.

Handwerk als Branche auf gutem Weg

Das Handwerk als Branche ist auf einem guten Weg. In Oberfranken hat es deutlich bei der Wahrnehmung und Wertschätzung zugelegt. „Wir merken es an den Einladungen an das Handwerk, als Impulsredner oder Diskutierende bei Veranstaltungen dabei zu sein, inhaltliche Punkte zu setzen, Meinungen zu formulieren, Bedeutungen klarzumachen“, betont HWK-Präsident Graßmann. Überregional und bundesweit werde es zudem hervorragend durch den neuen ZDH-Präsidenten Jörg Dittrich vertreten.

Dieser spricht in seinem Grußwort die großen Herausforderungen an, vor denen Deutschland derzeit steht, und die Wirtschaft und Demokratie unter Druck setzen. Aus seiner Familien- und mehr als 100-jährigen Firmengeschichte und auch aus den während zweier Weltkriege und zweier Diktaturen gemachten Erfahrungen heraus betont ZDH-Präsident Dittrich: „Freiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit sind für mich nicht verhandelbar."

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HWK für Oberfranken/F. Wunderatsch

Und weiter: "Die aktuellen Krisen legen noch deutlicher offen, wo Deutschlands Schwächen liegen – Bürokratie, Digitalisierung, marode Infrastruktur. Da muss endlich etwas passieren, brauchen die Betriebe Verbesserungen. Jammern jedoch hilft nicht, auch nicht Resignation oder Untätigkeit, sondern wir sollten den Veränderungen mit anpackender Zuversicht begegnen. Das Handwerk steht bereit, seinen Beitrag zur Zukunftsgestaltung Deutschlands zu leisten.“

Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Kronach

Vor der Vollversammlung wurden die Handwerkskammer und ihr Gast, ZDH-Präsident Jörg Dittrich, von der Ersten Bürgermeisterin der Stadt Kronach, Angela Hofmann, im Rathaus von Kronach empfangen. Nach einem kurzen Austausch trug sich der ZDH-Präsident ins Goldene Buch der Stadt Kronach ein.

Impressionen der Vollversammlungin Kronach

Kronach, 10. Juli 2023



 

Ansprechpartnerin

Michaela Heimpel

Abteilungsleiterin

Tel. 0921 910-166

Fax 0921 910-45166

michaela.heimpel--at--hwk-oberfranken.de





 

Weitere Informationen

Die Berichterstattung über vergangene Vollversammlungen der Handwerkskammer finden Sie in dieser Übersicht:
Vollversammlungen der HWK für Oberfranken