Bernd Zeilmann, Thomas Loskarn, Dr. Daniel Then, Andreas Kätzel und Michael Vogtmann diskutieren an Rednerpulten.
HWK für Oberfranken
Bei der Podiumsdiskussion wurde heiß über das Thema Abschaltung von PV-Anlagen diskutiert.

VeranstaltungPhotovoltaik möglichst effektiv nutzen

Bamberg. Die Zielrichtung war klar: Mit der Vortragsveranstaltung „Power fürs Handwerk“ zeigte die Handwerkskammer interessierten Betrieben, wie sie nach den Richtlinien des neuen Stromspitzengesetzes ihre geplanten Photovoltaik-Anlagen möglichst effektiv nutzen können. Ebenso wurden aber auch Inhabern von Bestandsanlagen Perspektiven aufgezeigt, wie sie Abschaltungen ihrer Anlagen vermeiden.

Bei der von der HWK organisierten Veranstaltung beleuchtete Michael Vogtmann, Fachreferent Photovoltaik der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS) aus Nürnberg, in erster Linie den betriebswirtschaftlichen Aspekt einer eigenen PV-Anlage, Bernd Zeilmann, Obermeister der Innung für Elektro- und Informationstechnik Bayreuth und Geschäftsführer der Richter R&W Steuerungstechnik GmbH gab Tipps zur technischen Umsetzung. Die beiden Schlüsselwörter dabei waren Eigenverbrauchsoptimierung und Sektorenkopplung.

Stromspitzengesetz gibt Takt vor

In einem Überblick stellte Vogtmann die momentane Dynamisierung und Flexibilisierung des deutschen Strommarktes anhand der Inhalte des Stromspitzengesetzes 2025 dar. Seiner Prognose nach gäbe es insbesondere für kleine und mittlere Betriebe zukünftig nicht mehr viel oder gar nichts mehr bei der Stromeinspeisung zu verdienen. Damit die Stromerzeugung mit erneuerbaren Energiequellen weiter wachsen kann und gut funktioniert, müssten alle Prozessbeteiligten wie Verbraucher, Produzenten, Netzbetreiber, Stromversorger und Energieagenturen an einem Strang ziehen. „Wind und Sonne produzieren Strom, wann sie wollen. Um diesen in ein Stromnetz einzuspeisen, ohne das gesamte Netz durcheinander zu bringen, müssen alle Erzeuger ebenso wie alle Verbraucher selbst möglichst flexibel Strom erzeugen und auch verbrauchen“, so der Energiefachmann. Hierzu sei eine intelligente Speichernutzung sowie eine Eigenverbrauchsoptimierung nötig. Hierzu lieferte der Fachreferent konkrete Hinweise für die passende Speichergröße, um Lastspitzen zu vermeiden – und dies Tag wie Nacht und Sommer wie Winter. Anschaulich beschrieb er dabei auch den Weg vom „dummen“ zum „intelligenten“ Speicher, vom ausschließlichen Eigenverbrauch bis hin zu Trading-Optionen an der Strombörse.

Zauberwort: Sektorenkopplung

Eine Lanze für die Stromerzeugung mittels erneuerbarer Energiequellen brach Obermeister Bernd Zeilmann, der erklärte, wie man seinen eigenen Stromverbrauch optimieren und wie dabei die technische Umsetzung funktionieren kann. „Photovoltaik ist die absolute Zukunftstechnologie. Die eigene Stromerzeugung mittels erneuerbarer Energiequellen ist unschlagbar günstig“, so seine Überzeugung. Um die eigene Stromquelle zukünftig wirtschaftlich betreiben zu können, sei allerdings ein effektives Energiemanagementsystem unerlässlich. Das Energiemanagement müsse alle drei Sektoren – nämlich Stromsektor (zum Beispiel Photovoltaik), Wärmesektor (Heizung) und Verkehrssektor (E-Mobilität) – mit Hilfe der sogenannten Sektorenkopplung zusammenführen.

Abschaltungen auch emotional

In der anschließenden Podiumsdiskussion, an der neben den beiden Referenten auch Dr.-Ing. Daniel Then, Leiter Netze, Technik und Telekommunikation bei der Stadtwerke Bamberg GmbH, und Andreas Kätzel, Berater für Innovation und Technologie an der Handwerkskammer für Oberfranken teilnahmen, schilderte Bäcker- und Konditormeister Thomas Loskarn als Betroffener, was die komplette Abschaltung seiner PV-Anlage zu bestimmten Zeiten bedeute: „Für mich ist das nicht nur ein wirtschaftliches, sondern auch ein emotionales Problem, weil ich mit meiner PV-Anlage meinen persönlichen Teil zur Energiewende beitragen will.“ Mit seinen Erklärungen, wie ein konstantes Versorgungsnetz funktioniert, konnte Dipl.-Ing. Daniel Then zwar keine schnellen und unkomplizierten Lösungen für das Problem der Abschaltungen bei Netzüberlastungen anbieten. Sein Blick nach vorne machte jedoch Hoffnung: „Durch den geplanten Netzausbau wird es Lösungen geben, die diese Abschaltungen deutlich reduzieren.“

Bamberg, 4. Dezember 2025



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