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Ronald Rinklef

Die Raab Baugesellschaft ist seit 20 Jahren beim QuB dabei und nutzt das Umweltmanagementsystem zur kontinuierlichen Entwicklung - Urkunde der HWKPionierin bei der Umweltorientierung

Markt Ebensfeld. „Das Siegel Qualitätsverbund umweltbewusster Betriebe (QuB) hat mich damals sofort überzeugt.“ Denn es biete Betrieben die Möglichkeit, mit dem Umweltmanagement genau dort anzufangen, wo sie stehen und sich dann Stück für Stück in ihrem Tempo und auf ihrem Niveau zu entwickeln. Gisela Raab, Geschäftsführerin der Raab Baugesellschaft in Ebensfeld, gehört zu den QuB-Pionierinnen in Oberfranken und hat nun aus den Händen des Geschäftsführers der Handwerkskammer (HWK) für Oberfranken, Rainer Beck, die erste Urkunde für eine 20-jährige Mitgliedschaft in dem Qualitätsverbund erhalten.

„Mit dieser Übergabe wollen wir würdigen, dass der QuB in Oberfranken ohne das Engagement von Gisela Raab und der Raab Baugesellschaft bei weitem nicht so weit wäre, wie er aktuell ist“, sagte Beck, der gemeinsam mit dem Beauftragten für Innovation und Technologie (BIT) an der HWK, Andreas Kätzel, die Glückwünsche überbrachte. „Im Jahr 2000 war eine konsequente Umweltorientierung für viele Betriebe noch weitgehend unbekanntes Terrain, die Raab Baugesellschaft hat sich aber mit ihrem Engagement an die Spitze einer aufkommenden Bewegung gestellt.“

Umweltorientierung logisch und wirtschaftlich sinnvoll

Für die Bauingenieurin und Baubiologin Gisela Raab ist die Umweltorientierung ein logischer und auch wirtschaftlich sinnvoller Schritt. „Unser Ziel war früh, die Umweltauswirkungen, die wir durch unseren Betrieb verantworten, kontinuierlich zu reduzieren.“ Der Beitritt zum QuB, der ursprünglich an der HWK für Mittelfranken nur für Handwerksbetriebe gegründet wurde, erfolgte dann im Zuge eines konkreten Projekts in Hummendorf (Landkreis Kronach). „Dort wollten wir eine ökologische Siedlung bauen und haben uns dazu gemeinsam mit elf weiteren Unternehmen dem QuB angeschlossen.“ Ansatz, Systematik und Praktikabilität des QuB haben Gisela Raab und Wolfgang Schubert-Raab dabei so überzeugt, dass Verfahrensinhalte davon auch für das innungsspezifische Siegel „Bauen mit Innungsqualität“ (IQ) übernommen wurden.

Denn QuB ist nicht nur ein Zusammenschluss von umweltorientierten Betrieben, sondern vor allem ein Umweltmanagementsystem, das speziell für Handwerks- sowie kleine und mittlere Gewerbe- und Dienstleistungsbetriebe entwickelt wurde. Mit Hilfe des QuB können Betriebe ihren betrieblichen Umweltschutz zu einem Qualitäts- und Wettbewerbsfaktor entwickeln und eine nachhaltige Betriebsführung verwirklichen. Ein Siegel, das regelmäßig alle zwei Jahre überprüft wird, macht das Engagement nach außen sichtbar. Das Zertifikat kann gerade kleineren Betrieben, für die ein Qualitätsmanagementsystem und eine ISO-Zertifizierung zu aufwändig sind, als Ersatz dienen.

QuB-Siegel: In Zukunft mit noch mehr Bedeutung

Gisela und Wolfgang Schubert-Raab, die neben der Mitgliedschaft beim QuB auch dem Umweltpakt Bayern angehören und das Siegel IQ „Bauen mit Innungsqualität“ tragen, sehen den QuB als wichtige Leitplanke in der Umweltorientierung, die dringend ausgebaut werden müsse. „Vor allem in Hinblick auf die EU-Pläne eines European Green Deals wäre es wichtig, die Zertifizierung in Richtung der europäischen Gremien zu spiegeln“, sagt etwa Schubert-Raab, der Präsident der Bayerischen Baugewerbeverbände (BBV/LBB) und Vizepräsident Technik des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes (ZDB) ist. „Wir haben hier ein gut funktionierendes Instrument, das als Benchmark dienen könnte.“ So könnte man gleichzeitig dafür sorgen, dass die Belange des Handwerks und des Mittelstands bei allen Plänen entsprechend berücksichtigt würden. „Alle Vorhaben rund um den Green New Deal werden unser Geschäft berühren.“ Daher sei es wichtig, dass das Handwerk seine Vorreiterrolle nutzt und sich an die Spitze einer Bewegung setzt. Schließlich ist das Handwerk nachhaltig, regional tätig, setzt auf Wertschöpfung und Werterhalt und stiftet Sinn.

 

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Woanders Abfall, hier Energiequelle: Gisela Raab und Wolfgang Schubert-Raab mit Hackschnitzeln aus schadstofffreien Bau und Schalhölzern.

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Überreichung der Urkunde durch den den BIT-Berater der HWK, Andreas Kätzel, und HWK-Geschäftsführer Rainer Beck.

Bayreuth, 10. Dezember 2020



  Ansprechpartnerin

Michaela Heimpel

Abteilungsleiterin

Tel. 0921 910-166

Fax 0921 910-45166

michaela.heimpel--at--hwk-oberfranken.de



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Info:

Die Handwerkskammer für Oberfranken unterstützt Betriebe, die dem Verbund beitreten wollen und das Siegel „Qualitätsverbund umweltgerechter Betriebe“ anvisieren.

Ansprechpartner für QuB ist der BIT-Berater der HWK für Oberfranken, Andreas Kätzel. Sie erreichen ihn unter der Telefonnummer 0921/910-332 oder per E-Mail an andreas.kaetzel@hwk-oberfranken.de



Details zum Qualitäsverbund umweltgerechter Betriebe finden Sie hier.