Realschule meets Handwerk

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Realschullehrer Fortbildung Erfahrungsaustausch
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Realschullehrer aus ganz Oberfranken informierten sich auf dem Gelände der Handwerkskammer für Oberfranken über die Karrierechancen im HandwerkRealschule meets Handwerk

Bayreuth/Oberfranken. Realschulabgänger haben sich mittlerweile zu einem wichtigen Nachwuchspool für die Wirtschaftsgruppe Handwerk erwiesen. Im Umkehrschluss hat sich das Handwerk in den letzten Jahren zu einem immer beliebter werdenden Ausbildungs- und Berufszweig entwickelt. Während vor zehn Jahren in Oberfranken nur 18 Prozent der Realschulabgänger ihren Weg ins Handwerk gefunden hätten, so waren es im letzten Jahr bereits über 37 Prozent. Dies betonte Peter Schirmer, Abteilungsleiter für Bildung und Ausbildung  bei der Begrüßung der zehn Realschullehrer zur Lehrerfortbildung in den Räumen der Handwerkskammer für Oberfranken.

Die gemeinsame Fortbildung als Folge einer Direktorentagung vor einem Jahr begrüßte auch der Ministerialbeauftrage für Realschulen in Oberfranken, Johannes Koller ausdrücklich. Auf dem Programm der ganztägigen Veranstaltung standen allgemeine Informationen über Karrierechancen im Handwerk, Gesprächsrunden mit erfolgreichen Junghandwerkern und ein Besuch des BTZ Bayreuth mit dem Schwerpunkt Digitalisierung 4.0.

Berufsorientierung an Realschulen sollte vertieft werden

Frank Grökel und Christina Spickenreuther vom Team Nachwuchs der Handwerkskammer für Oberfranken informierten zunächst über die in den letzten Jahren ständig verbesserten Weiterbildungsmöglichkeiten im Handwerk. Schüler können sich mittlerweile nach einer gewerblichen oder kaufmännischen Ausbildung zum Meister und im Anschluss zum Betriebswirt des Handwerks weiterqualifizieren und so innerhalb weniger Jahre zum  / zur Betriebsleiter/-in, Unternehmer/-in aufsteigen. Vor allem die Berufsorientierung an den Schulen spiele dabei eine immer größere Rolle. In diesem Zusammenhang wurde viel über ein verpflichtendes Pflichtpraktikum bereits in der 8. Klasse diskutiert und im Anschluss von allen Teilnehmern ausdrücklich befürwortet. Getreu dem Motto der Imagekampagne #einfachmachen, „Willkommen in der Welt des Ausprobierens“ sei es eben auch ein Fortschritt, wenn einem nach einer Praxiswoche klar wird, dass das „beschnupperte“ Berufsbild nicht zu einem passe.

Erfahrungsaustausch vor Ort / Erfolgreiche Aus- und Weiterbildung

Zu einem Erfahrungsaustausch vor Ort waren auch ein Azubi und zwei angehende Betriebswirte des Handwerks zugegen. Sie schilderten ihre Erfahrungswerte. Timo aus Kulmbach machte nach seinem erfolgreichen Realschulabschluss zunächst eine Ausbildung zum Rettungsassistenten, fühlte sich aber doch mehr zum Kfz-Mechatroniker berufen. Jetzt lernt der 19-jährige im zweiten Lehrjahr im Autohaus Dornig und ist damit rundum zufrieden. „In der Berufsschule wird uns viel geholfen, ich schreibe eigentlich nur Einser und Zweier und interessiere mich vor allem für die Zukunftsthemen in meinem Beruf wie Hochvolt.“

Alles richtig gemacht haben aus ihrer Sicht auch die 27-jährige Julia und der 30-jährige Wolfgang. Beide Meister durchlaufen gerade ihre Ausbildung zum Betriebswirt des Handwerks in Vollzeit. Julia, gelernte Floristin erhofft sich durch diese Fortbildung, deren erfolgreicher Abschluss nach dem Deutschen Qualifizierungsrahmen auf dem gleichen Niveau mit einem Master Abschluss der Universität eingestuft ist, künftig einen führenden Arbeitsplatz in einem größeren Unternehmen im Bereich Marketing. Und auch Wolfgang, der seine komplette Kfz-Ausbildung als Zeitsoldat bei der Bundeswehr durchgezogen hat, sieht sehr zuversichtlich in die Zukunft: „ Ich konnte bei der Bundeswehr meine Ausbildung von der Lehre über den Meister bis hin zum Betriebswirt hier häppchenweise weiter auf- und ausbauen und strebe nach meinem Abschluss und meiner Entlassung aus der Truppe eine Führungsstelle in einem größeren Unternehmen, z. B. als Niederlassungsleitern

Nach den umfangreichen Gesprächs- und Diskussionsrunden widmeten sich die Realschullehrer noch der Digitalisierung im Handwerk und besuchten ausführlich das BTZ Bayreuth. Abschließend waren alle Beteiligten sehr zufrieden über den intensiven Austausch der ersten Lehrerfortbildung Realschulen und man will jetzt eine noch intensivere Zusammenarbeit anstreben.

Bayreuth, 5. Oktober 2017

Fortbildung Realschullehrer
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