Bayerischer Abschnitt „gravierende Infrastrukturlücke“
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Politische Kommunikation/InfrastrukturBayerischer Abschnitt „gravierende Infrastrukturlücke“
Oberfranken/Karlsbad. 35 Jahre nach dem Fall des Eisernen Vorhangs fehlt es noch heute an einer ausreichend guten Anbindung Deutschlands an das leistungsfähige tschechische Schienennetz, für das die Elektrifizierung der deutschen Schieneninfrastruktur die Grundvoraussetzung ist. Daher fordern Tschechien, Bayern, Sachsen in der jetzt veröffentlichten „Karlsbader Erklärung“ gemeinsam den raschen Ausbau und die durchgehende Elektrifizierung des deutschen Teils der Franken-Sachsen-Magistrale.
Die „Karlsbader Erklärung“ wurde bei einem international besetzten Verkehrsgipfel Tschechien-Bayern-Sachsen in Karlsbad verabschiedet, bei dem mit Martin Kupka auch der Verkehrsminister der Tschechischen Republik anwesend war. Darin bezeichnen die Unterzeichnenden – unter anderem Vertreterinnen und Vertreter der Anrainer-Regionen und der Wirtschaftskammern – den bayerischen Abschnitt der Franken-Sachsen-Magistrale deutlich als eine gravierende Infrastrukturlücke, die fehlende Elektrifizierung zwischen Nürnberg und Hof bzw. Cheb verhindere in der Mitte Europas den durchgehenden Personen- und Güterverkehr von West nach Ost sowie von Südwest nach Nordost. Weiter heißt es in der gemeinsamen Erklärung: Da diese Elektrifizierungslücke ein riesiges Hindernis ist, verfügen mittel- und osteuropäische Staaten über keine direkten Verbindungen nach Süddeutschland und Südwesteuropa, obwohl deren Schienenmagistralen mit europäischen Fördermitteln vielfach bereits ausgebaut und modernisiert wurden.
Die Lösungen liegen auf der Hand: Konkret geht es um den Ausbau einschließlich Elektrifizierung der Strecken
Nürnberg –Marktredwitz – Hof – Chemnitz – Dresden – Görlitz – Breslau/Wroclaw
Nürnberg – Marktredwitz – Eger/Cheb – Karlsbad/Karlovy Vary – Prag
Neubaustrecke Dresden – Prag mit Erzgebirgstunnel .
Die Handwerkskammer für Oberfranken, die die Elektrifizierung der Bahnstrecke von Nürnberg über Marktredwitz bis Hof bzw. Schirnding auch in ihrem eigenen politischen Positionspapier erhebt, unterstützt die in der Karlsbader Erklärung formulierten Forderungen und will sich für die Umsetzung stark machen. HWK-präsident Matthias Graßmann: „Neben dem Image des Freistaats Bayern und vielen großen Projekten, die an dieser Elektrifizierung hängen, geht es dabei zum Beispiel auch um die Mobilität unseren Auszubildenden.“
Oberfranken/Karlsbad, 2. Mai 2024