Berufserkundung beim Handwerkspaten Schlenck

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Chefin Claudia Ebert zeigt, wie Montagepläne im CAD-Programm bearbeitet werden.
HWK
Chefin Claudia Ebert zeigt, wie Montagepläne im CAD-Programm bearbeitet werden.

Berufserkundung beim Handwerkspaten Schlenck

Dass das Projekt Handwerkspaten  tatsächlich gelebt wird, zeigt die vor kurzem stattgefundene Berufserkundung von Schülern einer achten Klasse der Albert Schweitzer Mittelschule bei der Unternehmensgruppe Schlenck GmbH in Bayreuth. Das Unternehmen bildet seit vielen Jahren die Berufe, Kaufmann/-frau für Büromanagement, Elektroniker, Technischer Systemplaner und Anlagenmechaniker SHK aus.

Pünktlich um 8:00 Uhr trafen 23 Schülerinnen und Schüler in Begleitung ihrer Klassenlehrerin Sylvia Bruns in der Ludwig-Thoma-Straße in Bayreuth ein und wurden von der Chefin Claudia Ebert begrüßt.

In drei Gruppen aufgeteilt, galt es mehrere Bereiche des Unternehmens zu erkunden. Zunächst die Abteilungen Büro und allgemeine Verwaltung. Dort bekamen sie Einblicke, wie zum Beispiel ein Angebot erstellt wird, wie Zahlungseingänge überwacht werden, welche Wege ein Geschäftsbrief im Unternehmen geht vom Posteingang bis zum fertigen Angebot. „Genauigkeit ist wichtig Gerade bei öffentlichen Ausschreibungen muss man eine Vielzahl von Dokumenten und  Berechnungen richtig und im Zeitrahmen abliefern, sind die Angaben fehlerhaft oder werden zu spät abgeliefert, ist man raus. Dann hat man sich einen Berg von Arbeit gemacht, aber es wird dafür nicht ein Cent  bezahlt.

Im Fachbereich Planung und Konstruktion ging es dann  darum, wie Konstruktionszeichnungen und Schalt- und Verlegungspläne am Computer entstehen und was dabei alles genauestens beachtet werden muss. Das Highlight war der Besuch der Großbaustelle der Jugendherberge in Bayreuth, die kurz vor der Fertigstellung stand. Alexander Höhn chauffierte jeweils eine der drei Kleingruppen im firmeneigenen Kleinbus hin und zurück. Dort herrschte emsiges Treiben, duzende Handwerker waren fleißig damit beschäftigt bei allen anstehenden Restarbeiten Hand anzulegen, um den immer näher rückenden Fertigstellungstermin einhalten zu können. Damit Niemand in dem Labyrinth verloren ging, wurden die Jugendlichen von Peter Liewald vom Team Nachwuchs der Handwerkskammer für Oberfranken, der den Termin vermittelt und begleitet hatte, mit Sicherheitswesten ausgerüstet.

Alexander Höhn erklärte auf der Baustelle wie das System einer Be- und Entlüftungsanlage funktioniert, es war Gelegenheit hinter die Kulissen zu blicken und zu sehen, wie eine Heizungsanlage, ein Stromverteiler und ein Frisch- und Abwassersystem entstehen. Jede Frage wurde ausführlich, aber vor allem auch leicht verständlich erklärt. Zurück im Hauptsitz der Schlenck GmbH gab es als krönenden Abschluss belegte Brötchen und Limonade für die Schülerinnen und Schüler. Das Resumee von Lehrerin Silke Bruns: „Claudia Ebert, Alexander Höhn und ihre Mitarbeiter haben sich sehr viel Zeit für die Schülerinnen und Schüler genommen und die Berufserkundung höchst eindrucksvoll und interessant für die Achtklässler gestaltet. Das war echter Praxisunterricht.“ 

Praxisunterricht mit sofort messbarem Erfolg, denn am Ende der Veranstaltung haben sich gleich fünf Schülerinnen und Schüler spontan für ein Praktikum bei der Firma Schlenck interessiert. Wir werden die Sache verfolgen und berichten, was vielleicht daraus geworden ist. Fortsetzung folgt.

 

Hintergrund:

Die Aufgabe, Jugendliche während des Übergangs von der Schule in das Berufsleben zu informieren, zu fördern und zu begleiten wird immer wichtiger. Deshalb hat die Handwerkskammer für Oberfranken im Jahr 2012 begonnen, einen alten Wunsch der Schulen nach mehr Kontakt zur Wirtschaft, zur Berufspraxis zu erfüllen und damit einen neuen Baustein des Fachkräftesicherungskonzepts ins Laufen gebracht. Die Schulen hatten sich gewünscht, Ansprechpartner aus dem Handwerk zu bekommen, die mit in den AWT- Unterricht gehen, den Schülern Unterstützung bei der Berufsorientierung geben und ihnen beispielhaft und praxisnah bestimmte Gewerke und Handwerksberufe insbesondere in den 7. und 8. Klassen vorstellen. Die oberfränkischen Schulen sind inzwischen gut im dem Handwerk vernetzt und werden von über 500 Handwerksbetrieben aktiv unterstützt.