Young female trainee makes a quality control of metal pieces
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Landkreis Kulmbach, Handwerkskammer und die IHK für Oberfranken Bayreuth wollen gemeinsam Potenzial von Menschen mit Flucht- oder Migrationshintergrund heben - Handwerksbetriebe bilden viele Geflüchtete ausBundesweit einmalig: digitale Berufskompetenzwochen 2021

Kulmbach. Am Dienstag, 16. März, ist Kick-off, dann startet das bundesweit bislang einmalige Projekt der digitalen "Berufskompetenzwochen 2021". Dabei wollen der Landkreis Kulmbach, der die Initiative für die Berufskompetenzwochen 2021 gestartet hat, die Handwerkskammer für Oberfranken und die Industrie- und Handelskammer  gemeinsam die Potenziale von Menschen mit Flucht- oder Migrationshintergrund heben. Zum einem, indem Geflüchteten oder Mitbürgern mit ausländischen Wurzeln, die breite Vielfalt der Ausbildungs-, Weiterbildungs- und Existenzgründungsmöglichkeiten in Deutschland nahegebracht wird. Zum anderen, indem Betriebe und Bildungseinrichtungen für die Zusammenarbeit mit Menschen mit Flucht- und Migrationshintergrund sensibilisiert und fit gemacht werden. "Davon profitieren beide Seiten", sind die HWK-Mitarbeiter Jörg Reis und Udo Pfadenhauer überzeugt, die als Willkommensloste bzw. Akquisiteur für Flüchtlinge das Projekt tatkräftig unterstützen. "Denn die Menschen, die zu uns gekommen sind, haben Kompetenzen und Fähigkeiten. Wenn wir diese optimal nutzen, haben wir als Gesellschaft und als Wirtschaftsbranche etwas davon – und die Geflüchteten selbst natürlich auch.“

Eine der größten Hürden für Geflüchtete ist, dass sie das deutsche Ausbildungssystem und die vielen Möglichkeiten zur Aus- und Weiterbildung nicht kennen und nicht verstehen. Das will das Pilotprojekt „Berufskompetenzwochen“ ändern. In einem mehrstufigen Prozess, der bis in den Herbst 2021 dauert, erhalten sowohl die Geflüchteten und Menschen mit Migrationshintergrund als auch die Betriebe und Bildungseinrichtungen die Chance, sich gegenseitig kennenzulernen und aber auch umfangreichen fachlichen Input. „Das reicht von einer beiderseitigen Kultursensibilisierung, über rechtliche Rahmenbedingungen, von Beratungsangeboten bis hin zu Fragen der Gesundheit und Good-Practice-Beispielen“, erklärt Souzan Nicholson, die beim Landratsamt Kulmbach Integrationslotsin ist und das Projekt initiiert hat. „Möglich ist dies, weil wir einen Kreis engagierter ehrenamtlicher Helfer haben, die Geflüchteten bei allen Schritten zur Seite stehen.“ Zudem greife sie auch auf bundesweite Ressourcen zurück. „Wir bringen wirklich alle zusammen.“

Wichtig ist dem Projektteam, dass sich die Berufskompetenzwochen nicht einseitig auf die Bedürfnisse der Geflüchteten/Menschen mit Migrationshintergrund richten. „Insgesamt kann die Integration auf den Arbeitsmarkt beziehungsweise in die Bildungseinrichtungen nur gelingen, wenn alle Seiten gleichermaßen daran arbeiten“, weiß die Integrationslotsin des Landkreises Kulmbach. „Fakt ist aber, diese Integration wird auch gebraucht.“

Kick-off in der bayerischen Woche der Ausbildung

Der Kick-off zu den Berufskompetenzwochen findet am Dienstag, 16. März, online von 10 bis 13 Uhr statt (inkl. Pausen). Dabei werden in einem allgemeinen Teil das Projekt und die beteiligten Institutionen vorgestellt, die Möglichkeiten der Aus- und Fortbildung skizziert, Fachinput zu Berufen und Branchen mit hohem Fachkräftebedarf gegeben. Anschließend geht es in Fachforen darum, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, je nach Interessenslage zu Ausbildung bzw. zu Fort- und Weiterbildung und Existenzgründung zu führen.

Schritt Zwei ist ein Speed-Dating, das mit Workshops für die Ausbildungswilligen und die Betriebe verknüpft wird, ehe im April Zeit für Schnupperwochen geplant ist. „Schließlich machen wir ein gemeinsames Feedback, bei dem auch Lösungsansätze formuliert werden und zum Beispiel Ausbildungsverhältnisse stabilisiert werden können.“ Für Herbst seien ein sogenanntes Wrap-Up und eine Bilanz geplant, damit die Berufskompetenzwochen nachhaltig ausgerichtet werden können. Souzan Nicholson: „Wir planen eine Plattform aufzubauen, bei dem sich alle austauschen und auf Ressourcen und Angebote zurückgreifen können.“

Handwerksbetriebe mit viel Engagement

Das Handwerk ist bei der Beschäftigung und Ausbildung von Geflüchteten ein Vorreiter. So werden aktuell in Oberfranken zum Beispiel 257 junge Menschen alleine aus Afghanistan, Eritrea, Irak, Iran, Nigeria, Pakistan, Somalia und Syrien ausgebildet. „Wir haben hier von unseren Betrieben wirklich viel Engagement“, sagt Udo Pfadenhauer. „Gelegentlich ist der Aufwand für eine Ausbildung eines Geflüchteten etwas aufwändiger und kostet manchmal beiden Seiten viel Kraft und Geduld. Aber wir hören auch sehr oft, dass sich dieser Aufwand wirklich lohnt.“

Info:

Wenn Sie als Betrieb Interesse an der Ausbildung oder Qualifizierung eines Menschen mit Flucht- oder Migrationshintergrund haben, können Sie sich zu den Berufskompetenzwochen 2021 anmelden. Nutzen Sie dazu den  nebenstehenden QR-Code oder diesen Link oder besuchen Sie die Internetseite des Landkreis Kulmbach.

Sollten Sie vorab noch Fragen haben, melden Sie sich einfach bei unserem Willkommenslosten Jörg Reis oder bei unserem Akquisiteure für Flüchtlinge, Udo Pfadenhauer. Die Kontaktdaten finden Sie nebenstehend.





Ansprechpartner

Reis, Jörg

Jörg Reis

Willkommenslotse

Tel. 0921 910-212

Fax 0921 910-45212

joerg.reis--at--hwk-oberfranken.de

DSC_9578.Udo PfadenhauerJPG-Bearbeitet

Dipl.-Sozialpäd. (FH) Udo Pfadenhauer

Akquisiteur für Flüchtlinge

Tel. 09571 955-154

Fax 09571 955-120

udo.pfadenhauer--at--hwk-oberfranken.de



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