
Brauerei Müller: Gründung 1874 Ehrung 150 Jahre Müller Brauerei Müller in Reundorf
Eine besondere Ehrung wurde der Brauerei Müller mit ihrem Schmausenkeller in Reundorf bei Bamberg zuteil. Sie wurde von der Handwerkskammer für Oberfranken für ihr 150-jähriges Bestehen ausgezeichnet. Inhaberin Anita Dietz, die den Schmausenkeller bereits in vierter Familiengeneration führt, macht das besonders stolz: „Die Weiterentwicklung hat uns viel Arbeit und Freizeit gekostet.“ Zusammen mit ihrem Bruder Andreas, der für die Brauerei verantwortlich ist, sei die Familie immer wieder neue Wege gegangen, immer mit der Zielvorstellung, was man für die Gäste und Kunden verbessen kann.
Mein Herz schlägt für den Keller
Bereits seit ihrem zwölften Geburtstag hilft Anita Dietz? im Familienbetrieb mit. „Dadurch ist natürlich eine sehr enge Verbindung entstanden. Mein Herz schlägt für den Keller“, sagt sie. Der Felsenkeller selbst, in dem auch noch heute das selbstgebraute Bier in Stahltanks gelagert und direkt von dort ausgeschenkt wird, besteht eigentlich schon seit dem Jahr 1814. Der Startschuss für die kleine Landbrauerei fiel aber erst im Jahr 1874, als Sebastian Müller den Keller und die Brauerei erbte.
Damals braute die Brauerei Müller ein Vollbier, das die Bauern in großen Eichenfässern abholten und in ihren eigenen Felsenkellern lagerten. Dieses wurde über Monate hinweg getrunken.
In einer bewegten Geschichte ging es die nächsten Jahrzehnte durch viele Höhen und Tiefen. Im Jahr 1933 schließlich viel die gesamte Brauerei einem verheerenden Feuer zum Opfer. Nach dem Wiederaufbau wurde im Jahr 1955 das Bier erstmals auch in Flaschen abgefüllt, seit 1977 wurde auf Euroflaschen umgestellt. In dieser Zeit erhielt der Felsenkeller auch den Namen Schmausenkeller und wurde zum bekannten Ausflugsziel für Stadt und Land.
1992 modernisierte Braumeister Andreas Müller das gesamte Brauhaus mit Sudhaus und Keller. Zudem entstand ein neues Kellerhaus mit Freisitz am Schmausenkeller. 1999 wurde dann das Haupthaus neu erbaut.
Offen für neue Trends
Heute. Das beschränkt sich das Biersortiment auf zwei eigene Biersorten: das Kellerbier und eine alkoholfreie Variante. Die Gastronomie ist auf die klassische fränkische Küche spezialisiert, aber auch die vegane Schiene soll laut Anita Dietz weiter ausgebaut werden. Neuen Trends hat sich die Inhaberin auch im Umfeld angepasst: Mit einem Stellplatz für Wohnmobile und einem Kinderspielplatz auf 3.500 Quadratmetern orientiert sich der Außenbereich an den Wünschen ihrer Gäste. Mittlerweile sind pro Jahr zwischen März und Oktober rund 2.000 Wohnmobilisten bei ihr zu Gast, die den Stellplatz kostenlos nutzen dürfen, wenn sie im Schmausenkeller einkehren.
Dank an langjährige Gäste
Auch wenn man in der Gastronomie immer – und insbesondere momentan – die Verkaufspreise im Auge behalten muss, wird sich laut Dietz ein Preis erst einmal nicht ändern: „Das Seidla Bier kostet auch im Jubiläums Jahr 2,50 Euro. Das ist mein Geschenk an meine Gäste, die mir über viele Jahre die Treue gehalten haben.“ Auch über die Fortsetzung der langen Brau- und Familientradition in Reundorf muss sie sich momentan keine Gedanken machen: „Mein achtjähriger Enkel hilft an Wochenenden schon kräftig im Keller mit und hat bereits jetzt einen eindeutigen Berufswunsch – Bierbrauer.“