Energiespeicher: Aktuelle Entwicklungen

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Workshop Energiespeicher
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Elektro-Innung Bayreuth und HWK für Oberfranken organisieren Workshop StromspeicherEnergiespeicher: Aktuelle Entwicklungen

Waischenfeld. Die Entwicklungen rund um die Speicherung von Strom gehen rasant voran. Aufgrund der verschiedenen Speichertechnologien mit unterschiedlichen Eigenschaften ist nicht jeder Speicher für alle Anwendungen geeignet. Daher luden die Innung für Elektro- und Informationstechnik Bayreuth und die Handwerkskammer für Oberfranken die Elektrofachbetriebe zu einem Workshop Stromspeicher ins GER-Haus nach Waischenfeld ein. Das Ziel: den Marktüberblick auf den neuesten Stand zu bringen und neue Ideen zu entwickeln, wie Stromspeicher wirtschaftlich genutzt werden könnten.

Welche Energiespeichersysteme es aktuell auf dem Markt gibt und welche Ansätze dabei verfolgt werden, erklärte zu Beginn Professor Martin März, stellvertretender Leiter des Fraunhofer Instituts für Integrierte System und Bauelementetechnologie (IISB) und Vorstand des Lehrstuhls für Elektrische Energietechnik (LEE) an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, den gut 25 Teilnehmern des Workshops. Denn welche spezifischen Vor- und Nachteile diese Systeme im Praxiseinsatz haben – das müssen gerade die Handwerksbetriebe wissen.  „Als Betriebe“, skizzierte der Obermeister der Bayreuther Elektroinnung, Bernd Zeilmann, „müssen wir nicht nur die Systeme mit ihren Besonderheiten kennen, sondern auch Vertrauen in die Qualität der Produkte haben. Schließlich sind wir Handwerker diejenigen, die den Kunden ein bestimmtes System empfehlen und anschließen.“

Über Richtlinien und Normen die bei dem Anschluss des Stromspeichers an das Niederspannungsnetz eingehalten werden müssen referierte der Fachbereichsleiter Elektrotechnik der HWK für Oberfranken, Heiko Betz. „Bislang wurde meist dann Strom produziert, wenn der Hausbesitzer nicht zu Hause war – tagsüber, wenn die Sonne scheint.“ Diesen Strom kann der Hausbesitzer dann mittags für zwölf Cent ins Netz einspeisen. Um diesen am Abend, wenn er Zuhause ist und seine Anlage keinen Strom mehr produziert, für 29 Cent wieder vom Stromanbieter einzukaufen. „Inzwischen aber kann dieser private Photovoltaik-Anlagen-Betreiber seine in Eigenregie produzierte Energie speichern und später selbst verbrauchen. Denn Energiespeicher sind erschwinglich geworden und die Anschaffungskosten werden weiter sinken.“

An die Keynote von Professor März schloss sich Joachim P. Maßler von „Neue Strategien für Neue Zeiten“ mit einem Marktüberblick an. Dabei ging er darauf ein, welche Hersteller welche Produkte bereits im Praxiseinsatz haben und welche weiteren Entwicklungen rund um diese Speichersysteme erwartet werden. Gemeinsam mit Carsten Wottke von der Firma Sonepar wurde der Workshop mit einen Blick auf Kosten-Nutzen-Analysen der verschiedenen Systeme, die Wirtschaftlichkeit von interessanten Anwendungen und mit einer Übersicht über vorhandenen Fördermöglichkeiten abgerundet.

Warum sich der Blick über die finanziellen Aspekte hinaus auf die Eigennutzung der gespeicherten Energie lohnt, zeigte wiederum Zeilmann auf. „Wir haben in Deutschland 2016 einen Überschuss an elektrischer Energie in der Größenordnung von 54,1 TWh (Terrawattstunden) produziert, das entspricht in etwa fünf Kernkraftwerken mittlerer Größe. Damit ließen sich problemlos unzählige Elektromobile antreiben.“

Waischenfeld, 29. Juli 2017

Michaela Heimpel

Abteilungsleiterin

Tel. 0921 910-166

Fax 0921 910-45166

michaela.heimpel--at--hwk-oberfranken.de