
Der Pflanzstein aus Porosium ermöglicht es, effektiv und nachhaltig Pflanzen aufzuziehen.
Bayerischer InnovationspreisErfolg durch Erfindungsreichtum
Coburg. Ein Besuch im Betrieb von Fabian Denk im kleinen Örtchen Neershof im Coburger Land ist etwas ganz Besonderes. Das beginnt schon beim Blick auf das Firmengebäude – ein altes, umgebautes Dorfschulhaus – und setzt sich im Inneren weiter fort. Denk Keramische Werkstätten produzieren nicht Massenware, sondern individuelle und qualitativ hochwertige Stücke. Inhaber Fabian Denk und sein Team setzen dabei auf Erfindungsreichtum, erschaffen Produkte, die zum einen nachhaltig sind, zum anderen ihren Kunden aber auch Nutzen stiften. Für eine Neuschöpfung – eine Mikrogarten-Pflanzstation für die Fensterbank erhielt die Keramik-Manufaktur den Innovationspreis Bayern.
Die Besonderheit daran: Auf dem Pflanzstein aus dem von Denk patentierten, speziellen Material Porosium gedeihen trendige Superfood-Pflänzchen, sogenannte Microgreens, innerhalb weniger Tage direkt auf der Fensterbank. Die optimale Bewässerung des Saatgutes macht es möglich. So erzielen auch Indoor-Gärtner ohne grünen Daumen eine reiche Ernte und handeln dazu nachhaltig, denn der spezielle Pflanzstein ist wiederverwertbar. Bei der herkömmlichen Aufzucht greift man auf Erde, Pappe, Hanf- oder Kokosmatten zurück, die nur einmalig genutzt werden können.
Trend getroffen
„Mit diesem Produkt zur Aufzucht von Microgreens haben wir einen Trend getroffen, bewegen uns im momentanen Zeitgeist“, sagen Fabian Denk und sein Mitarbeiter Patrick Dellert, der die Idee für den Mikrogarten hatte. „Unsere Kunden wissen es sehr zu schätzen, dass sie hier etwas Besonderes, also keinen Wegwerfartikel aus Plastik, bekommen, mit dem sie auch im Winter ernten können.“ Beide sind stolz auf die Auszeichnung mit dem Bayerischen Innovationspreis, ist es doch kein „gekaufter“ Designpreis, sondern eine Wertschätzung, die von einer fachkundigen Jury ausgesprochen wird.
Inhaber Fabian Denk und Mitarbeiter Patrick Dellert sind stolz auf Ihre Erfindung.
So kreativ aufgestellt war Denk-Keramik nicht von Beginn an. Gegründet 1964 stellte der Betrieb zunächst klassisches Gebrauchsgeschirr vor. Mit der Massenproduktion von Geschirr und immer mehr Billiganbietern kam die Wende. „Da können wir als Qualitätsanbieter nicht mithalten. Was nutzt es, wenn wir den 201ten Teller herstellen, der aber deutlich teurer ist als die anderen 200“, beschreibt Fabian Denk seine Strategie. „Jetzt machen wir das, was andere nicht machen können oder wollen. Dabei ist Innovation unser Treibstoff.“
Kundennutzen im Zentrum
Immer im Blick haben er und seine über 30 Mitarbeitenden den Kundennutzen als täglichen Auftrag. Und so entstehen in seiner Manufaktur zum Beispiel Butterkühler, die durch den Effekt der Verdunstungskälte Butter auch ohne Kühlschrank streichzart halten, Backplatten und Dampfgarer. Aber auch Fruchtfliegenfallen, Insektenhotels und spezielle Hunde- und Katzenfressnäpfe hat Denk-Keramik in seinem Portfolio. „Bei unseren Kreationen gehen wir immer an den Rand des technisch Möglichen“, sagt der Betriebsinhaber. Neben dem handwerklichen Gestalten bringen ihm Erfindungen, die beim Kunden nutzen stiften und dementsprechend erfolgreich in die Praxis umgesetzt werden, den größten Spaßfaktor an seinem Beruf. Die Ideen gehen in seiner „Denk-Fabrik“ jedenfalls nicht aus. Der nächste Wunsch von Fabian Denk: Ein Geschirr erfinden, dass man nicht mehr abspülen muss. Wie das gehen soll, verrät er noch nicht. Seine Kunden dürfen gespannt sein.
Coburg, 30. Januar 2025