Vertreter von HWK und IHK beim Wirtschaftsgespräch mit Staatsminister Franz Josef Pschierer
Andreas Harbach
Vertreter von HWK und IHK beim Wirtschaftsgespräch mit Staatsminister Franz Josef Pschierer

Oberfränkisches Wirtschaftsgespräch der IHK für Oberfranken Bayreuth und HWK für Oberfranken mit Wirtschaftsminister Franz Josef PschiererGemeinsam den Standort Oberfranken stärken

Thurnau. Unter dem Motto "Aufbruch Oberfranken – gemeinsam Chancen gestalten" haben Vertreter der IHK für Oberfranken Bayreuth und der HWK für Oberfranken auf Schloss Thurnau einen intensiven Austausch mit Bayerns Wirtschaftsminister Franz-Josef Pschierer geführt. Der Staatsminister nahm das Motto des Oberfränkischen Wirtschaftsgesprächs gerne auf. "Sehen Sie in mir einen Minister, der Ihre Anliegen ernst nimmt und die Interessen der oberfränkischen Wirtschaft in die politischen Entscheidungsebenen transportiert."

Im Mittelpunkt des Wirtschaftsgesprächs der beiden Kammern standen die zentralen Themen, die die oberfränkische Wirtschaft bewegen. Sonja Weigand, die Präsidentin der IHK für Oberfranken Bayreuth, machte vor allem deutlich, dass es der Region aktuell an 28.600 Fachkräften mangelt. Aufgrund der zunehmenden Akademisierung fehle es in IHK-, wie auch HWK-Berufen entschieden an Nachwuchs. "Wir sind daher angehalten, die Grundlagen dafür zu schaffen, dass die Leistungsträger, die das Herzstück unserer Wirtschaft bilden, in unseren Reihen bleiben", betonte Weigand. Mit Hilfe des Ministeriums könnten zukünftig gezielte Förderprogramme in der Berufsbildung und neue Ausbildungsoffensiven diesem Trend entgegenwirken.

Thomas Zimmer, Präsident der Handwerkskammer für Oberfranken, war es wichtig, die Bedeutung der Digitalisierung für die oberfränkischen Unternehmen herauszustellen: "Neben der Fachkräftesicherung, wird es unsere zentrale Aufgabe sein, die digitale Transformation in die Breite zu bringen. Mit dem Digitalbonus haben wir in Bayern ein hervorragendes Instrument dazu. Dennoch sind zusätzliche, geförderte Angebote zum Wissenstransfer notwendig, da der Digitalisierungsgrad, insbesondere in Kleinbetrieben, noch zu niedrig ist."

Zahlreiche Arbeitsfelder für die Zukunft

Ausgehend von der Diskussion um die Erschließung neuer Wege bei der Suche nach Fachkräften diskutierten der Staatsminister und die Vertreter aus Haupt- und Ehrenamt engagiert über die Themen der umfassenden Agenda. So sei für den Zugewinn an jungen, qualifizierten Mitarbeitern unter anderem die Anpassung der derzeitigen Arbeitsmarkt-, Steuer- und Gewerbepolitik notwendig. Dazu gehörten Entlastungen auf Seiten der Arbeitgeber wie Arbeitnehmer und eine Strategie zur Stärkung des Mittelstands. Konkret wurden die Anforderungen an Mindestklassenstärken in Berufsschulen, die Ausweisung von Gewerbeflächen seitens der Kommunen oder die Besteuerung von Unternehmen sowie die Förderung von Forschung und Entwicklung diskutiert. Zudem, so der einhellige Tenor, bestehe beim digitalen Ausbau des Wirtschaftsstandorts hoher Handlungsbedarf. Nur unter Mitwirkung der politischen Entscheidungsträger sei es möglich, den digitalen Wandel in Oberfranken vielversprechend zu gestalten. In den Fragen zur Technologieförderung, dem Ausbau der Verkehrsinfrastruktur und zu Innovationen sind sich die Kammern einig, dass die Region viel Potenzial bietet. Im Interesse der Wirtschaft bräuchte es aber einen Transfer bereits bestehender digitaler Technologien in den Alltag der Betriebe und eine Investitionsoffensive in Technik und Köpfe. Der Standort Oberfranken möchte hier als „Pilotregion Digital“ eine zentrale Rolle übernehmen.

Fürsprecher für die Wirtschaft

Wirtschaftsminister Pschierer, der auch Detailfragen intensiv beantwortete, nahm zahlreiche Im-pulse mit und sicherte Oberfranken seine Unterstützung zu. So werde er sich den einzelnen The-men in weiteren Gesprächen auf Ministerialebene annehmen. In Bezug auf das Motto des Austau-sches „Aufbruch Oberfranken – gemeinsam Chancen gestalten“, freute sich der Minister ebenfalls über die kammerübergreifende Zusammenarbeit vor Ort: "Die Wirtschaft wird dann gut gehört, wenn sie mit einer Stimme spricht."

Thurnau, 3. Juli 2018



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