Gemeinsam für ein starkes Handwerk und für Berufsbildung

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Dt.-Französisches Kammertreffen 2022
Lensman Studio/Michael Meniane.

Treffen der deutschen und französischen Handwerkskammern in Nantes mit Workshops und Diskussionen - Übergabe einer gemeinsamen Erklärung an französische Regierung geplantGemeinsam für ein starkes Handwerk und für Berufsbildung

Nantes/Berlin/Bayreuth. Die Handwerkskammern in Frankreich und in Deutschland wollen sich gemeinsam für eine Stärkung des Handwerks und der beruflichen Bildung in beiden Ländern und in Europa einsetzen. Das beschlossen die Kammervertreterinnen und -vertreter beim 24. deutsch-französischen Kammertreffen in Nantes. "Um den in beiden Ländern und in Europa politisch gewollten und angestrebten ökologischen und digitalen Wandel bewältigen zu können, muss das Handwerk nachhaltig in den Mittelpunkt der europäischen Wirtschaftspolitik gestellt werden", fordert auch der Präsident der Handwerkskammer für Oberfranken, Matthias Graßmann, der gemeinsam mit HWK-Hauptgeschäftsführer Reinhard Bauer vor Ort war. "Gerade auch nach dem Neustart nach der Corona-Pandemie und mit den Folgen, die der Krieg in der Ukraine für das regionale Handwerk hat."

Mit 2,8 Millionen Handwerksbetrieben vertreten Frankreich und Deutschland einen Großteil des gesamten Handwerks in Europa.  Gemeinsam beschäftigen diese Betriebe rund 8,7 Millionen Menschen und bilden rund 515.000 junge Männer und Frauen hochwertig aus. Damit nimmt es vor allem bei den anstehenden Modernisierungsprozessen eine zentrale Rolle ein. „Das deutsche und das französische Handwerk sind sich ihrer wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Verantwortung für die Gestaltung der Zukunft in unseren Ländern, aber auch darüber hinaus für Europa bewusst", betonen daher auch die französischen Handwerkskammern unter Vorsitz ihres Präsidenten Jöel Fourny und der Präsident des Zentralverbands des deutschen Handwerks (ZDH), Hans Peter Wollseifer.

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Lensman Studio/Michael Meniane

Europa als ein Kontinent, der führend sein möchte bei Nachhaltigkeit, Umweltschutz, Energiewende und Digitalisierung, brauche ein starkes Handwerk, das all das umsetze, was die Politik in diesen Bereichen plant und beschließt. In diesem Zuge sei auch die berufliche Bildung von zentraler Bedeutung. "Die Wettbewerbsfähigkeit von Handwerksbetrieben beruht in erster Linie auf den Kompetenzen ihrer qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das handwerkliche Fachwissen der Handwerksmeisterinnen und -meister und der Gesellinnen und Gesellen bildet die Grundlage

dafür, dass das französische und deutsche Handwerk einen Beitrag zu den großen Herausforderungen der Zukunft leisten kann", sagen beide Präsidenten. Daher haben die Kammervertreterinnen und -vertreter beider Länder bei ihrem Austausch eine gemeinsame Erklärung erarbeitet, die Joël Fourny und Hans Peter Wollseifer der französischen Regierung überreichen wollen (die Erklärung finden Sie nebenstehend).

Gute Voraussetzungen, um für das Handwerk etwas zu bewegen

"Das Treffen findet zu einem äußerst spannenden und für Europa wegweisenden Zeitpunkt statt. Wir haben in Deutschland die neue Bundesregierung im Amt, bis Ende Juni hat Frankreich die EU-Ratspräsidentschaft inne und zudem sind die Präsidentschaftswahlen in Frankreich vorbei - das sind sehr gute Voraussetzungen, um für das Handwerk in beiden Ländern und in ganz Europa etwas zu bewegen", glaubt der Präsident der HWK für Oberfranken. 

Die HWK für Oberfranken unterstützt den ZDH zudem bei den Bemühungen, die langjährigen Partnerschaften zwischen den Kammern beider Länder zu intensivieren und auszubauen. So habe man vereinbart den Austausch nicht nur auf Lehrlingsebene, sondern auch auf die Ebene der Betriebe zu erweitern und weiter auszubauen. "Für uns ist die intensive Zusammenarbeit ein Herzensanliegen", betont Graßmann. Schließlich sei die Handwerkskammer mit ihrer Partnerschaft zur Chambre de Métiers et de l’Artisanat de l’Aude (Carcassone) Vorreiterin für derartige Kooperationen gewesen. Die Partnerschaft wurde 1962 sogar noch vor der Unterzeichnung der Verträge zur deutsch-französischen Freundschaft durch Bundeskanzler Konrad Adenauer und Staatspräsident Charles de Gaulle am 1963 im Elysee-Palast besiegelt. „Wir halten die deutsch-französische Freundschaft als elementar für Frieden und Wohlstand in Europa", ist der Präsident überzeugt. "Daher feiern wir das 60-jährige Bestehen unserer Zusammenarbeit mit CMA Ende Juli auch mit einem eigenen Festakt." Dessen Motto: "Für ein starkes Europa".

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Lensman Studio/Michael Meniane

Nantes/Berlin/Bayreuth, 18. Mai 2022



 Ansprechpartnerin für Medien:

Michaela Heimpel

Abteilungsleiterin

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