Genussregion sucht Betreiber für Genusshäuser

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Vorstellungen, wie Genusshäuser in Oberfranken aussehen könnten, gibt es, jetzt fehlen noch interessierte Betreiber.
Schrutka-Peukert
Vorstellungen, wie Genusshäuser in Oberfranken aussehen könnten, gibt es, jetzt fehlen noch interessierte Betreiber.

Abschluss des bundesweiten Modellvorhabens: Marketing-, Gestaltung- und Architekturkonzepte für Genusshäuser liegen vorGenussregion sucht Betreiber für Genusshäuser

Kulmbach (9. Februar 2017). 200 Brauereien, 700 Metzgereien, 500 Bäckereien, 500 Brennereien und 2500 Teichwirte auf 1,1 Millionen Einwohner – das gibt es in keiner anderen Region. Auch nicht die damit verbundene Spezialitätenvielfalt, die ihresgleichen sucht: 321 Spezialitäten und Gerichte hat der Verein Genussregion Oberfranken in den letzten Jahren recherchiert. Damit ist Oberfranken die erste Region in Deutschland, die die Vielfalt seiner regionalen Gerichte und Spezialitäten erstmals komplett erfasst, und beschrieben hat (www.genussregion.oberfranken.de). Dafür wurde der Verein auch von der deutschen UNESCO- Kommission und dem Bayerischen Ministerrat als immaterielles Kulturerbe ausgezeichnet.

Ja, Oberfranken hat viel zu bieten, was Kulinarik betrifft. Was Oberfranken fehlt, sind Orte, an denen die kulinarische Vielfalt Oberfrankens in ihrer Gesamtheit präsentiert wird und diese Vielfalt auch erlebt und verkostet werden kann – so genannte Genusshäuser. Orte also, in denen regionale Lebensmittel ganz besonders in Szene gesetzt werden.

Dafür sucht die Genussregion Oberfranken jetzt Betreiber. Nicht nur ganz kurzfristig einen Betreiber für das geplante Genusshaus im Sparkassengebäude neben dem Markgräflichen Opernhaus in Bayreuth, sondern auch für andere Standorte in Oberfranken. Und zwar möglichst viele. Gesucht werden Unternehmer, die Erfahrung im Bereich der Vermarktung von Lebensmitteln haben und deren Herz für die Genussregion schlägt.

Umfassende Konzepte liegen vor

Zu bieten hat der Verein Genussregion einiges, dies wurde beim Pressegespräch des Vereins am 9. Februar in Kulmbach deutlich. Nämlich ein komplett entwickeltes Marketing-, Gestaltungs- und Architekturkonzept, auf das potenzielle Betreiber zugreifen könnten. Vorausgesetzt natürlich, sie halten die Qualitätskriterien der Genussregion Oberfranken ein, was Regionalität und regionalen Einkauf betrifft. Betriebe oder Einrichtungen, die das Genusshaus-Konzept übernehmen möchten, müssen dabei keine finanziellen Verpflichtungen eingehen. Vielmehr wird das Franchising-Konzept Anforderungen an den regionalen Einkauf und das Verhalten der Interessenten stellen.

Das Marketing-, Gestaltungs- und Architekturkonzept Genusshäuser wurde bei dem Pressegespräch erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Das Markenkonzept ist multifunktional angelegt und kann für verschiedenste Lebensmittelbereiche eingesetzt werden. Das Konzept wurde außerdem als Baukastensystem entwickelt, so dass es für verschiedenste Größen und Raumsituationen einsetzbar ist. Komplett entwickelt ist auch das Kommunikationskonzept für Werbemittel wie Broschüren, Beschriftungen, Plakate oder andere Ladengestaltungen.

Entwickelt wurde das Konzept im Auftrag des Bundeslandwirtschaftsministeriums als bundesweites Modellprojekt. Das Bundeslandwirtschaftsministerium hat die im November 2015 von der Genussregion eingereichte Projektidee „Aufbau eines Markenkonzepts für Genusshäuser“ für das bundesweite Modell- und Demonstrationsvorhaben „Regionalität und Multifunktionshäuser“ als Leuchtturmprojekt ausgewählt. Ziel des Projekts ist es, modellhaft und auch übertragbar für andere Regionen in Deutschland eine Marke Genusshaus zu entwickeln.

Unterschieden bei dem Genusshaus- Konzept werden insbesondere zwei Ausprägungen: Das Genusshaus an sich (100Prozent Abdeckung aller Lebensmittelbereiche) und der Genussstandort (ein Genusshaus, das auf eines oder mehrere Themen spezialisiert ist).

Standortprojekte in der Planung

Es gibt in Oberfranken eine ganze Reihe interessanter Ideen und Projekte, die in Richtung Genussstandort gehen. So etwa die geplante Krapfenbackschule im Fürstbischöflichen Vogteihaus in Hallstadt oder Mitgliedsbetriebe der Genussregion Oberfranken wie die Destillerie Haas in Pretzfeld oder die Kaffeerösterei Bogarts, die bereits eigene Erlebnis- und Verkostungsbereiche geschaffen haben. Objekte, die sich für die Errichtung eines hundertprozentigen Genusshauses besonders eignen, sind beispielsweise das Sparkassengebäude direkt neben dem Markgräflichen Opernhaus in Bayreuth, das vor kurzem ja in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes ausgenommen worden ist und für das eine Nachnutzung ansteht. Speziell für dieses Projekt muss allerdings noch ein geeigneter Betreiber gefunden werden.