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Brauerei Rittmayer: Gründung 1422Innovation wächst aus Tradition

Die Geschichte der Brauerfamilie Rittmayer geht bis ins Jahr 1422 zurück. Damit ist die Brauerei in Hallerndorf eine der ältesten im Landkreis Forchheim. Dieses 600-jährige Bestehen erfüllt Braumeister Georg Rittmayer, der zusammen mit Simon Friedrich heute die Brauerei führt, jedoch nicht nur mit Stolz. Es setzt auch jede Menge Energie für die Zukunft frei. Gemäß dem Leitsatz „Innovation geht auch mit Tradition“ setzten sie im Jubiläumsjahr ein deutliches Zeichen: Es geht um Nachhaltigkeit!

Im Jahr 1422 verlieh Markgraf Friedrich IV von Kulmbach-Ansbach der Familie Rittmayer das Braurecht, eine Wappen-Urkunde zeugt davon. In der Zeit des ausgehenden Mittelalters, die von zahlreichen kriegerischen Auseinandersetzungen, von weltweiten gesellschaftlichen Verwerfungen aber auch von bahnbrechenden Entdeckungen und Erfindungen geprägt war, hatten sich die Rittmayers bereits einen guten Ruf als ausgezeichnete Brauer erworben. Seit dem 17. Jahrhundert sind sie mit ihrem Firmensitz im Aischgrund ansässig.

„Auf diese lange Familientradition bin ich natürlich wahnsinnig stolz“, blickt Inhaber Georg Rittmayer auf die lange Historie zurück, aber gleichzeitig auch nach vorne. „Wir haben Pest und Cholera überwunden, da wünsche ich mir natürlich, dass ich nicht die letzte Generation bin, die unsere Geschichte fortsetzt.“ Die Chancen dafür stehen gut, denn die nächste Generation ist schon im Anmarsch. Der 16-jährige Sohn von Georg Rittmayer arbeitet als Ferienarbeiter schon in der Brauerei mit und wird wohl in die Fußstapfen seiner Ahnen treten.

Mehr Wertschätzung für das Handwerk

Für Rittmayer, der gleichzeitig auch Präsident der Privaten Brauereien Bayerns e.V. ist, zeigt diese lange Familiengeschichte aber insbesondere auch, wie stark das Handwerk ist: „Gerade das Lebensmittelhandwerk hat über viele Jahrhunderte die Menschen ernährt und ihnen Arbeit gegeben.“ Deshalb wünscht er sich, dass es in der Gesellschaft, aber auch in der Politik, wieder mehr wertgeschätzt wird. „Wir brauchen einfach wieder mehr junge Leute, die sich für die Vorzüge des Handwerks begeistern und nicht von ihren Eltern von diesem Weg abbringen lassen.“ Und auch an die Politik richtet er aktuell einen Appell: „Um die Zukunft des Brauerhandwerkes zu sichern, muss die Inflation unbedingt runter. Weiterhin nötige Preiserhöhungen würden sich im Handel nicht mehr durchsetzen lassen. Hier ist der ‚Bierfassboden‘ eindeutig erreicht.“ Der Braumeister ist überzeugt, dass es nur so gelingen werde die hohen Qualitätsstandards, die heute im Lebensmittelhandwerk Standard sind, auch in Zukunft aufrecht zu erhalten.

Qualität und Nachhaltigkeit

Damals wie heute sind die Vorgaben des Bayerischen Reinheitsgebotes aus dem Jahr 1516, das als eine der ältesten noch gültigen Lebensmittelverordnungen gilt, gesetzt. Dennoch hat sich die Anzahl der Spezialitäten im Laufe der Jahrhunderte vergrößert. Vom klassischen Hell nach Originalrezept aus der Gründerzeit über Keller-, Rauch- und Weizenbier bis zu Spezialbieren wie dem „Aisch-Büffel“ oder dem „Smokey-George“ bietet die Brauerei Rittmayer heute mit momentan 22 unterschiedliche Bierspezialitäten eine große Bandbreite an. Einige der von 52 Mitarbeitenden entwickelten und gebrauten Biere wurden mit deutschen oder internationalen Bier-Awards ausgezeichnet.

Für die Zukunft ist die nachhaltige Produktion am Standort Hallerndorf das oberste Ziel: Eine Stickstoffgewinnungsanlage reduziert seit 2005 den CO2-Ausstoß, seit 2012 werden bereits alle Biere mit Strom aus regenerativen Energien produziert und auch für 2023 steht ein weiterer Schritt nach vorne an – die Fertigstellung einer Photovoltaikanlage für die Eigenstromgewinnung. Georg Rittmayer: „Alle diese Innovationen dienen der Fortführung unserer Familientradition für die nächsten 100 Jahre.“

 

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Ehre, wem Ehre gebührt!

Ehrungen, Urkunden und Auszeichnungen haben im Handwerk eine ganz herausragende Bedeutung. Dies ist in seiner Tradition, seinen ehrenamtlichen Organisationsstrukturen, der Personalintensität des Wirtschaftszweiges und der zumeist mittleren Betriebsgrößen begründet.