Statements zur Vertragsunterzeichnung

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Präsident Matthias Graßmann und Hauptgeschäftsführer Reinhard Bauer anlässlich der Unterzeichnung des Notarvertrags für ein Grundstück an der Forchheimer Straße in BambergStatements zur Vertragsunterzeichnung

Die Statements von Handwerkskammer-Präsident Matthias Graßmann und HWK-Hauptgeschäftsführer Reinhard Bauer anlässlich der Unterzeichnung des Kaufvertrags eines Grundstücks an der Forchheimer Straße für den Neubau eines BTZ in Bamberg:



HWK-Präsident Matthias Graßmann

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Starke, sehr geehrte Damen und Herren,

das Jahr 2022 fängt für das oberfränkische Handwerk mit einem echten Ausrufezeichen an. Und darüber bin ich und sind wir alle sehr froh. Wir werden heute den Kaufvertrag über ein Grundstück an der Forchheimer Straße unterzeichnen, das für uns weit mehr als eine Fläche ist. Das Grundstück, dann unser Grundstück, ist der Fixpunkt, auf den sich in den kommenden Wochen und Monaten unser Handeln konzentriert.



Matthias Graßmann



Matthias Graßmann
Präsident

 

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Sie wissen es alle, wir wollen und werden an der Forchheimer Straße hier in Bamberg ein neues Berufsbildungs- und Technologiezentrum bauen, das bei uns Handwerkern schlicht „das BTZ“ ist. Dieser Neubau ist notwendig, weil unser bisheriges BTZ in die Jahre gekommen ist und bald nicht mehr in der Lage sein wird, moderne Lehre und Ausbildung abzubilden. Doch genau dies, eine moderne und technologisch wegweisende Qualifizierung handwerklicher Fachkräfte brauchen wir im Handwerk – und als Gesellschaft! – künftig mehr denn je. Das ist nicht im Überschwang der Begeisterung übertrieben, das ist Fakt. Klimawende, Verkehrswende, Energiewende – um nur einen Ausschnitt der vor uns liegenden, großen Aufgaben zu nennen – gibt es nicht ohne Handwerk. Und dieses Handwerk braucht motivierte, gut ausgebildete und mit-lernende Fachkräfte.

Diese Fachkräfte werden in unseren Betrieben ausgebildet, in den Berufsschulen und bei uns. Unsere Werkstätten und Lehrräume sind damit ein enorm wichtiger Teil in der Bildungsinfrastruktur, auch weil unsere Innungen und Kreishandwerkerschaften darauf zurückgreifen. Und sie sind als Einrichtung, als BTZ, einfach auch ein Leuchtturm, der die Wirtschaftsmacht von nebenan, das Handwerk, besser sichtbar macht.

Daher ist es für uns so wichtig, jetzt für die kommenden zwei Jahrzehnte die Weichen zu stellen und unsere Bildungsinfrastruktur und unsere Standorte auf den neuesten Stand der Technik zu bringen. Gerade auch hier in Oberfranken West, zu dem der ganze Streifen zwischen Forchheim, Coburg und Kronach gehört. Wir denken dabei immer an das ganze Gebiet, denn das neu entstehende BTZ in Bamberg ist eng mit dem BTZ in Coburg verknüpft, das – ich darf es mal so sagen – als unser nordwestlicher Leuchtturm erhalten und modernisiert wird. Wie die exakte Aufteilung der Fachbereiche, Werkstätten und Lehrräume auf die beiden BTZ künftig sein wird – das wird das Gutachterverfahren zeigen. Aber hierzu erläutert Ihnen unser Hauptgeschäftsführer nachher noch kurz einige Details.

Die Aufgabe, unsere Bildungsinfrastruktur zu modernisieren und auf den neuesten Stand zu bringen, ist für uns als Handwerkskammer ein richtig harter Brocken, vor allem finanziell. Sie werden sich denken – klar, das ist es für jeden, der solche Investitionen vor der Brust hat, die sich immerhin – so unsere aktuellen Schätzungen für Bamberg – auf zwischen 40 und 50 Millionen Euro belaufen werden. Dabei müssen Sie aber einen Punkt bedenken: Während etwa Universitäten oder Berufsschulen ihre Investitionen zu 100 Prozent gefördert bekommen, müssen wir auf jeden Fall mindestens 25 Prozent der Summe aus eigenen Mitteln aufbringen. Und das sowohl bei dem geplanten Neubau auf dem 32.500 Quadratmeter großen Grundstück an der Forchheimer Straße, als auch bei der Modernisierung in Coburg, als auch bei der Modernisierung und den Teilneubau des BTZ in Hof und der Modernisierung des größten BTZ der Kammer in Bayreuth. Wie wir diesen Anteil stemmen werden können, müssen wir von Fall zu Fall sehen. Aber wir werden ihn stemmen und peu à peu vorwärtskommen.

Deswegen freuen wir uns auch so sehr, dass wir schon heute und damit sehr schnell nach dem entsprechenden Beschluss unserer Vollversammlung im Dezember 21 den Kaufvertrag über unseren künftigen Standort abschließen können. Denn das ist ein wichtiger Schritt und ein wichtiges Signal. Zum einen für unsere Betriebe, vor allem in Oberfranken West, aber nicht nur. Zum anderen aber auch für die vielen Handwerkerinnen und Handwerker, für die Öffentlichkeit, für die Eltern und die Jugendlichen. Deswegen möchten wir der Stadt Bamberg und stellvertretend dafür Herrn Oberbürgermeister Andreas Starke und Wirtschaftsreferenten Dr. Stefan Goller danken, die in sehr konstruktiven Gesprächen mit uns gemeinsam diese Grundstücksidee entwickelt und nun auch umgesetzt haben.

Lieber OB Starke – vielen Dank!

Hauptgeschäftsführer Reinhard Bauer

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich möchte Ihnen nun ganz kurz den weiteren Fortgang unserer Planungen skizzieren. Nachdem wir jetzt das Grundstück für den Neubau unseres BTZ in Bamberg für uns gesichert haben, werden wir in den kommenden Wochen und Monaten weitere intensive Gespräche führen, welche Ideen es für die angedachten Fachbereiche für den Neubau bzw. für die Modernisierung in Coburg gibt.



Reinhard Bauer (2021)
photosphaere-photography/Kerstin Haack



Reinhard Bauer
Hauptgeschäftsführer

 

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Diese Gespräche führen wir natürlich mit unseren Experten der Kammer, aber ebenso selbstverständlich auch mit den Innungen und Kreishandwerkerschaften. Wir haben dafür etwas Zeit, weil wir, ehe wir in konkretere Planungen einsteigen können, auf das Ergebnis der Prüfung des Gutachtens zu unserem Vorhaben Oberfranken West warten müssen.

Das Gutachten selbst ist, wie uns Ende vergangener Woche bestätigt wurde, inzwischen beim Bundesinstitut für Berufsbildung (BiBB) eingegangen, einem der Fördermittelgeber, wo es jetzt auf Herz und Nieren geprüft wird. Das Ergebnis dieser Prüfung wird die Grundlage dafür sein, wie wir weitermachen können. Das heißt: Erst mit dem Ergebnis der Prüfung wissen wir sicher, welche Umfänge wir an welchem Standort planen können.

Aber natürlich haben wir bereits einen Rahmen, der in das Gutachten eingeflossen ist. So planen wir in dem neuen BTZ Werkstätten, Theorie- und Seminarräume für

 den Baubereich

 Fliesenlegerhandwerk

 das Zimmererhandwerk,

 das Elektrotechnikhandwerk,

 das Kfz-Mechatronikerhandwerk,

 das Maler- und Lackiererhandwerk

 den Metallbereich

 den Fachbereich Schweißen.

Im BTZ Coburg wird es um Schulungsmöglichkeiten für

 den Fachbereich Bau

 das Gerüstbauerhandwerk

 das Maler- und Lackiererhandwerk

 das Feinwerkmechanikerhandwerk

 das Elektrotechnikerhandwerk

 den Fachbereich Sanitär-, Heizung- und Klimatechnik

gehen.

Liegt das Prüfungsergebnis des Gutachtens vor, können wir in die exakte Planung einsteigen, da wir dann wissen werden, wie viele Werkstätten mit wie vielen Flächen unser neues BTZ haben wird. Sie sehen schon – wir können Ihnen heute noch keine konkreten Angaben zu der Größe des Bauvorhabens machen und wie es letztlich aussehen wird. Wir gehen außerdem davon aus, dass es für das Bamberger BTZ einen Architektenwettbewerb geben wird.

Damit ist auch ersichtlich, dass wir heute seriöser Weise noch keine Daten nennen können, wann es etwa an der Forchheimer Straße mit den Bauarbeiten losgehen wird.

Parallel zu den Planungsfragen müssen wir ja zudem klären, wie wir den Eigenanteil, den die Kammer zu stemmen hat, werden leisten können. Präsident Graßmann es ja angerissen, wir müssen mindestens 25 Prozent der Kosten selbst tragen. Wenn wir von einem Finanzvolumen zwischen 40 und 50 Millionen Euro ausgehen, können Sie sich leicht ausrechnen, dass die Handwerkskammer zwischen zehn und 12,5 Millionen Euro nur für den BTZ-Neubau in Bamberg aufbringen müssen.

Seien Sie aber versichert, dass der Prozess seitens der Handwerkskammer kontinuierlich vorangetrieben wird.