Gruppenfoto von neun Personen, darunter Männer in Anzügen und Frauen in Businesskleidung, die vor einer Wand mit einer Karte stehen.
HWK für Oberfranken/S. Dörfler

Vollversammlung I/24Generationswechsel im Vorstand der Handwerkskammer

Bayreuth/Oberfranken. Generationswechsel im Vorstand der Handwerkskammer für Oberfranken: Bei der konstituierenden Sitzung der Vollversammlung für die Wahlperiode 2024/2029 hat das oberfränkische Handwerksparlament vier neue Mitglieder in den Vorstand gewählt. Neben Elektroinstallateurmeister Bernd Zeilmann aus Ahorntal, Schreinermeister Heinrich Schneider aus Küps, Dipl.-Ing. Christian Jaklin aus Forchheim wird mit Friseurin Anita Heinisch (Presseck) erstmals eine Handwerkerin die Geschicke der Handwerkskammer mitbestimmen. Präsident bleibt Matthias Graßmann, Vizepräsidenten Christian Herpich (Arbeitgeber) und Harald Sattler (Arbeitnehmer).

Der mit großer Zustimmung im Amt bestätigte alte und neue Präsident skizzierte vor den Wahlen die Herausforderungen, die vor der Handwerkskammer und damit vor der Vollversammlung als entscheidendes Gremium liegen. Der größte Brocken seien die Investitionen in die Bildungsinfrastruktur, die in den kommenden Jahren viele Millionen Euro Eigenmittel der HWK verschlingen werden. Schon für das nächste anstehende Bauvorhaben, den Neubau des Bildungszentrums Bamberg, seien nach bislang groben Schätzungen rund 15 Millionen Euro fällig. „Wir werden also einen Spagat schaffen müssen zwischen sinnvoll investieren und nachhaltig finanzieren“, verdeutlichte Graßmann der neu zusammengesetzten Vollversammlung, bei der zwölf der insgesamt 42 ordentlichen Mitglieder neu besetzt sind. Er prophezeite: „Darüber werden wir in den kommenden Jahren sicher häufiger diskutieren und entsprechende Beschlüsse fällen müssen.“ Zumal zentrales Anliegen sei, die Investitionen seriös und nachhaltig durchzufinanzieren, um den Nachfolgerinnen und Nachfolger in der Vollversammlung, im Vorstand und auch in der Verwaltung eine absolut nachhaltige Kassenführung zu hinterlassen.

Das Stichwort Finanzierungen nutzte der HWK-Präsident in einem kämpferischen Part seiner Rede, um das Missverhältnis zwischen der Förderung von beruflicher und akademischer Bildung deutlich zu thematisieren. „Das Handwerk als Teil der beruflichen Bildung bekommt bei Investitionen maximal 75 der Kosten erstattet, bei Universitäten und Hochschulen sind es pauschal 100 Prozent der Aufwendungen, zu denen on top noch die Mittel für die Ausstattung, den Betrieb und das Personal kommen.“ Und weiter: Das sei – überspitzt formuliert – die Übersetzung dafür, wenn die Politik von einer Gleichwertigkeit der beruflichen mit der akademischen Bildung spreche. „Diese für mich nicht zu erklärende Diskrepanz bringt mich in Rage, da dadurch letztlich unsere Betriebe einen Großteil der Kosten für eine qualifizierte Ausbildung tragen müssen.“

Graßmann ging mit der Politik mitunter deutlich ins Gericht. „Eine echte Bildungswende und eine echte Gleichwertigkeit der beruflichen mit der akademischen Bildung gibt es nur in Reden und auf Papier. Leider aber nicht in der Realität.“ Daher achte die HWK sehr genau darauf, was tatsächlich umgesetzt werde. Bis dahin bleibe sie – im Zusammenspiel mit den bayerischen Kammern und dem Zentralverband in Berlin – an den Themen dran. „Das Ziel unserer politischen Interessensvertretung ist vor allem, die Politik dazu zu bewegen, zu einer mittelstands- und Handwerks-freundlichen Wirtschaftspolitik zurückzukehren. Hier gibt es dringenden Handlungsbedarf.“

Umbruch auch innerhalb der Handwerkskammer

Auch innerhalb der Handwerkskammer warten Herausforderungen auf die Vollversammlung, die für fünf Jahre gewählt wird. „Auch die HWK steht vor einem Umbruch bei den Mitarbeitenden, auch hier reißt die Generation der Babyboomer, die in den kommenden Jahren aus dem Berufsleben ausscheidet, eine große Lücke.“ Entsprechend müsse die Organisation rechtzeitig zukunftsgerecht aufgestellt und für Schlüsselpositionen frühzeitig Ersatz gesucht und gefunden werden. „Zwei Herausforderungen gelten dabei auch für die HWK: Auch für uns wachsen gute Leute nicht auf den Bäumen, zugleich müssen wir den drohenden Abfluss an Wissen, Know-how und Qualifikation verhindern.“
Wenngleich die Aufgaben groß sind, die vor der Handwerkskammer liegen – verzagt will der Präsident diese nicht angehen. „Das passt nicht zum oberfränkischen Handwerk. Im Gegenteil: Wir setzen auf Tatkraft, auf Kraft aus unseren eigenen Reihen.“ Entsprechend habe man die Wahlperiode 2024/2029 unter ein Motto gestellt: „Die Zukunft angehen. Wir gehen voran.“

Vor der Konstituierenden Sitzung der neuen Vollversammlung, fand die letzte Sitzung der Wahlperiode 2019-2024 statt, in der zahlreiche Mitglieder verabschiedet wurden.
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Bayreuth/Oberfranken, 1. Juli 2024



 

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