Handwerk: viel erreicht, aber nicht am Ziel
Karussell-Element

Wurden standesgemäß mit Urkunde und Präsent verabschiedet: die ausscheidenden Mitglieder der Vollversammlung 2014-19 mit HWK-Präsident Thomas Zimmer (links) und HWK-Hauptgeschäftsführer Thomas Koller (rechts).
Letzte Sitzung der Vollversammlung der Handwerkskammer für Oberfranken für die Wahlperiode 2014 bis 2019 - HWK-Präsident zieht BilanzHandwerk: viel erreicht, aber nicht am Ziel
Bayreuth. Der Präsident der Handwerkskammer für Oberfranken nutzte die letzte Sitzung der Vollversammlung für die Wahlperiode 2014 bis 2019 um Bilanz zu ziehen. „Das Handwerk steht top da, wir sind für die Zukunft gerüstet. Und wir haben auch handwerkspolitisch viel erreicht“, zeigte sich Thomas Zimmer zufrieden. Allerdings sei das Handwerk als Wirtschaftsgruppe und auch das Handwerk in Oberfranken noch lange nicht am Ziel. Dieses müsse unverändert heißen, die berufliche und akademische Ausbildung wieder als tatsächlich gleichwertige Bildungswege zu etablieren. Zimmer fasst dies kurzum mit dem Begriff Bildungswende zusammen.
In diesen Kontext setzte der HWK-Präsident auch das Ringen des Handwerks um den Meisterbrief. „Wir haben es in den vergangenen fünf Jahren geschafft, die seitens der EU ins Spiel gebrachte, drohende Abschaffung der Meisterpflicht ins Gegenteil zu verkehren. Jetzt stehen wir davor, den sogenannten Meistervorbehalt möglicherweise wieder für weitere Gewerke einführen zu können“, sagte Zimmer. Erfolge, die der HWK-Präsident auch auf das starke Miteinander im Handwerk zurückführte. „Daher danke ich allen Handwerkerinnen und Handwerkern, die sich ehrenamtlich in der Vollversammlung oder an anderen Stellen für unser Handwerk einsetzen.“

Kommt regelmäßig zu den Vollversammlungen der Handwerkskammer: Regierungspräsidentin Heidrun Piwernetz.

Dr. Peter Stein, beim Bayerischen Wirtschaftsministerium in der Abteilung Mittelstand, Handwerk, Freie Berufe, Handel für die Handwerkspolitik zuständig, war voll des Lobes für die Verantwortlichen der HWK für Oberfranken.
Thomas Zimmer ging in seinem Bericht auch auf das drängendste Problem der Wirtschaft ein, die Gewinnung von Nachwuchskräften. Neben den vielfältigen Aktivitäten, die die Kammer gemeinsam mit den Kreishandwerkerschaften und den Innungen permanent initiieren, seien es auch die Rahmenbedingungen, die das Handwerk und eine Ausbildung im Handwerk attraktiv machten. „Wir brauchen also topmoderne, attraktive Ausbildungszentren für das gesamte Handwerk in Oberfranken“, erläutere Zimmer. Daher habe die HWK im Prozess zur Neustrukturierung und Modernisierung ihrer Berufsbildungs- und Technologiezentren (BTZ) inzwischen ein Standortkonzept samt mittelfristiger Investitionsstrategie erstellt.
„Die Kammer setzt künftig auf drei BTZ-Standorte: in Hof, in Bayreuth und in Bamberg. Am Standort Coburg, an dem der Verwaltungssitz auf jeden Fall erhalten bleibt, soll darüber hinaus als vierte Säule der Bildungsinfrastruktur in Oberfranken – gegebenenfalls mit Partnern – ein innovativer Lernort für Aus- und Weiterbildung geschaffen werden“, sagte der Präsident der Handwerkskammer. Um sowohl die Planungen rund um das BTZ Oberfranken-West in Bamberg, als auch die Ideen für Coburg weiterzuentwickeln, beauftragte die Vollversammlung die HWK-Geschäftsführung, mit der Stadt Bamberg in Grundstücksverhandlungen einzutreten und gemeinsam mit der Kreishandwerkerschaft Coburg ein langfristig tragfähiges und finanzierbares Konzept für den Standort Coburg zu entwickeln.
Viertes Jahr in Folge positives Ergebnis
rundlage für alle anstehenden Investitionen sind die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der Handwerkskammer, die HWK-Hauptgeschäftsführer Thomas Koller der scheidenden Vollversammlung im Bericht zur Jahresrechnung vorstellte. Die Handwerkskammer hat in 2018 wieder gut gewirtschaftet und bei einem Haushaltsvolumen von 32,71 Millionen Euro (29,9 Millionen Euro Verwaltungshaushalt, 2,9 Millionen Euro Vermögenshaushalt) ein Jahresergebnis von 1,67 Millionen Euro Überschuss erzielt. Dabei blieben die Ausgaben leicht unter dem Haushaltsansatz (-0,3), die Einnahmen stiegen dagegen um 5,6 Prozent. „Damit haben wir das vierte Jahr in Folge ein sehr positives Ergebnis erzielt“, sagte Koller.
HWK-Hauptgeschäftsführer Thomas Koller präsentierte bei der Jahresrechnung ein gutes Ergebnis.
Besonders erfreulich sei, dass trotz der anhaltend starken Konjunktur die Kursmaßnahmen der Handwerkskammer sehr gut angenommen würden. So hätten in 2018 an den Bildungsstandorten der HWK insgesamt 1323 Kurse mit mehr als 15.400 TeilnehmerInnen stattgefunden.
Die Handwerkskammer nutzt die guten Zahlen dazu, die Rücklagen und damit die Eigenmittel deutlich zu erhöhen. Der HWK-Hauptgeschäftsführer: „Für die anstehenden Investitionen in unsere Bildungsinfrastruktur in Höhe von rund 60 Millionen Euro benötigen wir nach aktuellem Stand rund 15 Millionen Euro an Eigenmitteln.“
Ehrung ausscheidender Mitglieder
Die Vollversammlung für die Wahlperiode 2014 bis 2019 beschloss ihre letzte Sitzung mit der Ehrung der Handwerkerinnen und Handwerker, die als ordentliches Mitglied oder deren Stellvertreter aus dem Parlament des Handwerks ausscheiden). Sie erhielten von der Handwerkskammer für Oberfranken eine Urkunde als Dank für ihr ehrenamtliches Engagement und einen eigens entworfenen Bierkrug samt einer Flasche „Meistersud“.

Roland Brecheis ist eine starke Stimme in der Vollversammlung der HWK für Oberfranken.

Bayreuth, 1. Juli 2019
Ansprechpartnerin
Grid sm-6
Grid sm-6
Leiterin Kommunikation - Medien
Tel. 0921 910-166
Fax 0921 910-45166
Downloads
Weitere Informationen
Unter den nachstehenden Links finden Sie im Laufe der Tage weitere Berichte und Inhalte zu den Sitzungen der Vollversammlungen für die Wahlperiode 2014-19 und für die Wahlperiode 2019-24:
Bericht der konstituierenden Sitzung
Auszeichnungen für Thomas Zimmer